Inhaltsangabe Die Auswerterin: oder Das Ende von Auschwitz von Elk van Lyck

Inhalt 

Emily Brown arbeitet während dem zweiten Weltkrieg als Auswerterin bei der britischen Armee. Sie wertet Luftbilder aus, die ihr die Piloten von ihren Erkundungsflügen aus Europa mitbringen. Auf einem Bild erkennt sie ein Lager, in das immer wieder viele tausend Menschen per Zug gebracht werden. Ihr ist schnell klar, dass niemals alle diese Menschen in diesem Lager untergebracht werden können, sondern dass sie dort systematisch liquidiert werden. Sie meldet ihre Beobachtung ihrem Vorgesetzten. Dieser reagiert auf die Entdeckung des KZ Auschwitz nicht und so wendet sich Emily an die nächst höhere Stelle, doch dort widerfährt ihr dasselbe. Niemand scheint sich für dieses Lager und die dort ablaufenden Gräueltaten zu interessieren. 


Emily fasst daher einen radikalen Entschluss. Als Dienstmädchen getarnt schleust sie sich ins Büro von Arthur Harris, dem Marshall der Britischen Air Force. Sie legt Harris die Bilder vor, doch der reagiert wie bereits die anderen Vorgesetzten. Emily bleibt keine andere Wahl: Sie zieht ihren Revolver und richtet diesen auf Harris. Sie zwingt ihn, den von ihr vorbereiteten Angriffsplan, die Gleise, die zum KZ in Auschwitz führen, zu zerstören, zu unterschreiben. Ohne grossen Widerstand setzt Harris seine Unterschrift darunter und übergibt die Pläne an seinen Sekretären, der die Piloten, die bereits gestartet sind, über die Änderung in Kenntnis setzt. Der Marshall glaubt, dass er, sobald Emily weg ist, den Befehl wieder rückgängig machen kann. Doch Harris unterschätzt seine Gegenspielerin, denn Emily will die acht Stunden, die es dauert, bis die Bomben abgeworfen werden, in Harris Büro bleiben und ihn im Schach halten. Harris und Emily beginnen eine lange Diskussion über Gerechtigkeit, Schuld und darüber, wie viele Informationen die Allierten über die Taten der Nazis haben.

Zwischen den Diskussionen werden immer wieder Rückblicke eingeschoben, die beschreiben, wie der Pilot die Bilder in Auschwitz aufgenommen hat, wie der kleine Jude Josua mit seiner Familie in einen Zug gesteckt und an ein unbekanntes Ziel transportiert wurde und wie Emily Jeffrey, ein Kadermitglied der Britischen Armee, kennen gelernt hat. Von Jeffrey hat Emily sehr viel über den Krieg und die Absichten der Briten erfahren. Das führt dazu, dass sie sich bewusst wird, dass sie mit Jeffrey nicht zusammenleben kann und dass sie etwas unternehmen muss. 

Im Gespräch mit Harris vertritt Emily eine klare Position: Sie ist für die Menschen, egal welcher Nation sie angehören oder welcher politischen Richtung sie folgen. Sie verlangt von Harris, dass er den Menschen hilft, doch dieser argumentiert jeweils aus politischer Sicht und versucht ihr zu erklären, dass man nicht einfach ein KZ ausradieren kann, denn dies würde nichts ändern und zudem würden dort auch Gegner von England umgebracht. Die Diskussion zieht sich in die Länge und die beiden werfen sich geschichtliche Daten, Zahlen und Ereignisse an den Kopf, um ihren Standpunkt zu untermauern. Dann macht es plötzlich Anschein, als ob Harris als Sieger aus dem Streitgespräch herausgehen würde, denn Emily kommt seiner Aufforderung, ihn zu erschiessen nicht nach, und verlässt den Raum. Als Harris jedoch seinem Sekretär den Auftrag gibt, seinen Befehl zur Bombardierung der Geleise wieder rückgängig zu machen, erklärt ihm dieser, dass es dazu bereits zu spät wäre. Die Geleise vom KZ in Auschwitz seien zerstört. 


Charakteranalyse

 Emily Brown: Ist in einer grossen Familie in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Sie ist eine Idealistin, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Schwester aller zu sein und die in allen Konflikten immer für die Menschen ist, unabhängig davon, welcher Nation sie angehören oder welche politische Meinung sie vertreten. Sie sagt von sich selbst, dass sie nicht zwischen gut und böse unterscheiden kann, sondern immer auf der Seite der Menschen steht. Die Kultur der Sikhs fasziniert sie und sie setzte sich in den Kopf, diesen Glauben anzunehmen. Den Männern in ihrem Quartier, die intensiv um sie geworben haben, verweigert sie sich. Doch dann lernt sie Jeffrey kennen, der sich ernsthaft um sie bemüht. Sie stellt sich vor, wie es wäre, mit ihm eine Familie zu gründen. In den vielen Gesprächen erkennt sie jedoch, dass Jeffrey eine ganz andere Einstellung zum Krieg hat, dass er stolz darauf ist, was die Engländer tun, und dass er von den Konzentrationslagern gewusst und trotzdem nichts unternommen hat. Ab diesem Moment, will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben und entscheidet sich dafür, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Emily arbeitet eigentlich als Dienstmädchen bei einer reichen Familie, die jedoch kaum zu Hause ist. Aus diesem Grund hat sie viel Zeit, um die Bücher in der Bibliothek zu lesen. Dadurch eignet sie sich ein grosses Fachwissen in politischen und historischen Bereichen an. Dieses dient ihr in der Debatte mit Arthur Harris. 

Arthur Harris: Hat sich in der Britischen Armee einen der höchsten Posten erarbeitet. Er war für die Briten in Asien, hat dort mitgeholfen die Kolonien zu verwalten. Entsprechend seiner hohen Position ist er stolz auf das, was die Britische Armee zu leisten im Stande ist und lässt die ideologischen Argumente von Emily nicht gelten. Er glaubt sie sei naiv und erkenne das grosse Ganze hinter dem Krieg nicht. Die politischen und strategischen Überlegungen seien zu komplex für sie. Er hingegen ist überzeugt, dass die Briten als Sieger aus dem Krieg hervorgehen werden. Wie alle hohen Britischen Militärs wusste er bereits vor Kriegsbeginn vom Angriff der Deutschen auf die Polen und auch die Existenz von Konzentrationslagern ist für ihn keine Neuigkeit. (fba)


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