Bemerkenswert früh wusste Inge Meysel, dass sie Schauspielerin werden wollte, obwohl der Vater es gern gesehen hätte, wenn sie Jura studiert hätte, doch nachdem sie bereits in frühen Kindertagen schon auf der Bühne stand, erfolgreich auf
Eine echte Berlinerin war sie, geboren am 30. Mai 1910 in Rixdorf, einen Stadtteil im heutigen Bezirk Berlin-Neukölln. Sie hatte eine äußerst freie Kindheit und Jugend erlebt,
Nach dem Besuch einer der besten Schauspielschulen bekam sie ihr erstes 1930 in Zwickau, dort gab sie in der Erstaufführung von Penzoldts ‚Etienne und Luise’ ihr Debüt, mit hervorragenden Kritiken. Der Grundstein für eine steile Karriere war gelegt, doch die Machtübernahme der Nationalsozialisten stoppten ihren Weg nach oben in den Olymp der großen Schauspielerinnen. Bereits sehr früh bekam sie als sogenannte Halbjüdin Auftrittsverbot, hinzukam, dass sie sich bereits vorher politisch engagierte und ihren Mund nicht halten wollte; doch sie wurde ‚mundtot’ gemacht, wie damals üblich. Nachdem das kleine Unternehmen ihres Vaters ‚arisiert’ wurde, denn er als Jude durfte dann nicht mehr als Inhaber fungieren, überlebte er die Zeit des Grauens in einem Kellerversteck bei seiner ehemaligen Sekretärin, einer äußerst mutigen Frau. Die jüdische Großmutter von Inge Meysel war schon 1928 verstorben und ihre Tante Paula, die Schwester ihres Vaters, schied 1935 durch eigene Hand aus dem Leben, sie wollte nicht in die Hände der Häscher des Regimes geraten. Jeder in der Familie hatte eine Zyankalikapsel bei sich, wie Inge Meysel später erzählte, ihr Vater hatte sie für alle besorgt, noch bevor er ‚untertauchte’. Inge Meysel selbst ging nach zuerst nach Danzig, dann nach Hamburg, dort heiratete sie auch ihren Jugendfreund und nahm die Mutter bei sich auf. Dort erlebte sie auch das Kriegsende und konnte dann auch schnell ihren geliebten Vater in die Arme schließen. Doch ihr Vater konnte in der Nachkriegszeit nicht mehr an die Lebensfreude der Vorkriegszeit anknüpfen, nicht die Zeit im Versteck hatte ihn gebrochen, sondern die Erkenntnis, dass fast alle ‚Täter’ in der neuen Republik Deutschlands auf ihren Posten und Pöstchen saßen und ungeschoren davon gekommen sind, das ließ ihn zu einem gebrochenen Mann gemacht, der 1950, zwei Jahre nach seiner Frau, verstarb.
Doch gleich nach Beendigung des Krieges startete die Karriere der Inge Meysel so richtig durch, bereits 1945 spielte sie am Thalia Theater in Hamburg. Nach vielen Bühnenerfolgen, fesselte sie ein neues Medium ganz besonders, das Fernsehen, hier wurde Inge Meysel in ganz Deutschland berühmt und geliebt. Doch auch in wichtigen Nachkriegsfilmen wirkte sie mit, wie zum Beispiel 1950 ‚Schatten der Nacht’, 1954 ‚Des Teufels
Inge Meysel starb an einem Herzstillstand in ihrem Haus im niedersächsischen Bullenhausen. Ihre Urne wurde am 23. Juli 2004 in Hamburg auf dem Friedhof Ohlsdorf im Grab neben ihrem verstorbenen Ehemann John Olden beigesetzt.
Eine große Künstlerin, die uns unvergessen bleiben sollte …