Inge Löhnig – Der Sünde Sold


Inge Löhnig – Der Sünde Sold


Kurzbeschreibung:
Eine Frau will nur noch vergessen. Ein Mann fühlt sich berufen. Ein Kind verschwindet spurlos. Bald jagt Kommissar Konstantin Dühnfort im bayrischen Mariaseeon einen sadistischen Mörder, der die Strafen der Inquisition das Licht der Welt neu erblicken lässt. Unter den Dorfbewohnern geht die Angst um. Einer von ihnen ist der Täter und Dühnfort muss ihn finden, bevor er erneut zuschlägt.
Dieser Debütkrimi von Inge Löhnig ist packend, spannend und zieht alle Register.
Konstantin Dühnfort ist ein akribischer Mensch, allein und wirkt manchmal etwas verloren. Er recherchiert dauerhaft und verliert nie den Faden, er hat immer wieder neue Gedanken, sodass der rote Faden dieses verzwickten Rätsels niemals abhanden kommt. Er hat die Zügel in der Hand.
Agnes Gaudera spielt eine nicht minder wichtige Rolle. Ihre Person ist ziemlich schüchtern, voller Trauer und zu Beginn auch noch sehr verschlossen und voller Selbstzweifel. Sie gibt sich selbst die Schuld am Tod ihres Mannes und ihrer Tochter. Sie sucht eigentlich Abstand und wird ungewollt in diese Geschichte hineinverstrickt. Sie ist verknüpft mit den Ermittlern, aber auch dem Täter (unbewusst).
Dühnfort und Agnes kommen sich in „Der Sünde Sold“ langsam näher, auch wenn es mehr eine Beziehung Ausgehungerter ist. Außerdem ist da auch noch die eifersüchtige Polizisten Gina, welche sich in ihren Boss verliebt hat.
Die eigentliche Handlung ist sehr komplex und umfangreich. Sie ist gut durchdacht und mit vielen Details angereichert.
Zum Ende jeden Kapitels stellt der Leser sich neue verzwickte Fragen. Man muss einfach weiter lesen.
Das gut durchdachte Katz- und Maus-Spiel hält alle Beteiligten in Atem. Die Szenen sind so lebendig, dass man sich manchmal schon selbst fragt, ob da nicht jemand in der dunklen Zimmerecke steht….
Bis zum Schluss hat die Autorin ihre Auflösung hinausgezögert. Zuvor hat sie eine ganze Reihe möglicher Täter ins Visier gerückt und den Leser immer wieder auf Neue aufs Glatteis gelockt.
Die privaten Aspekte von Agnes gehen oft unter die Haut. Die Todesumstände ihrer Familie lösen sich erst im letzten Abschnitt auf. Ein geheimnisvoller Brief ihres verstorbenen Gatten erreicht sie genau ein Jahr nach der tödlichen Katastrophe…. Einiges hat man vorher schon geahnt, oder wenigstens in Betracht gezogen. Aber bei den ganzen Schicksalsschlägen tat mir Agnes sehr leid…
Mein Fazit: Raffiniert und selbstbewusst ist dies ein atemberaubendes Krimidebüt, was an jeden Krimileser bedingungslos zu empfehlen ist.

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