“Ich bin informiert wie ein Regenwurm, ich weiss nur ob es gerade regnet.”
Mit diesem Satz hat mich heute im Zug ein Kollege amüsiert, als ich gerade in einer gedruckten “20 Minuten” blätterte, und er wild auf seinem Smartphone tippte.
Gratiszeitungen eignen sich zur raschen Informationen, in einfacher Form werden die wichtigen und unwichtigen Geschehnisse des letzten Tages versprachlicht. Dass sich viele nur noch über solche Gratiszeitungen (gedruckt oder online) informieren, und anspruchsvollere Publikationen eher selten lesen, wirkt sich stark auf die Unterhaltungen zwischen den Menschen aus. So weiss zwar jeder, dass Hayden Panettiere im Bikini ihren Strandurlaub genoss, die wenigsten haben jedoch vom ersten globalen Waffenhandelsabkommen gelesen. Sind wir ehrlich: Hayden Panettiere macht visuell auch mehr her als Ban Ki Moon.
Wenn nicht gerade ein Atomkraftwerk havariert, dann sind lokale Nachrichten meist auch spannender. Von lokalen und globalen Nachrichten werden wir jedoch überschwemmt. Man kann mit dieser Flut umgehen wie man will, die einen wissen über jedes Ereignis bescheid, andere verhalten sich wie Regenwürmer.
In der letzten Zeit kaufe ich mir stets den “Spiegel”, weil ich gerne die Hintergründe zu den wirklich wichtigen Themen erfahre, und nicht unbedingt alles wissen muss. Ich möchte kein Regenwurm sein, aber auch nicht alles um mich herum aufsaugen wie ein Schwamm. Ich hab mich deshalb auch noch nicht für ein (Online)-Abo einer Tageszeitung durchringen können. Wenn schon möchte ich selektiv, die für mich wichtigsten, Artikel bei verschiedenen Tageszeitungen lesen können – doch das kostet teures Geld. Wie viel ist anspruchsvolle Information also wert, oder reichen die kurzen Zusammenfassungen von Boulevard-, oder Gratiszeitungen?