Infernale | Sophie Jordan

Infernale von Sophie Jordan

Titel: Infernale
Autor: Sophie Jordan
Format: gekürztes Hörbuch
Preis: 19,99 €
Laufzeit: 6h 28min.
Verlag: cbj audio
Bei Amazon:
Kindle Edition: 13,99 €
Gebundene Ausgabe: 17,95 €
Hörbuch: 19,99 €

rezis

Davy hat alles, was man sich nur vorstellen kann. Sie hat super Noten, bereits einen sicheren Studienplatz an einer renommierten Uni, eine liebende Familie, tolle Freunde und ist mit dem begehrtesten Jungen Mann der High School zusammen. Sie wächst behütet und geschützt auf.
Dann jedoch zerbricht ihre Welt von der einen auf die andere Sekunde. Sie wird positiv auf das HTS, das Homicidal Tendency Syndrom, besser bekannt als das “Mördergen” getestet.
Noch in einer Art Schockzustand wird das junge Mädchen ihrer gewohnten Schule verwiesen und muss nun an einer speziellen Schule für Träger ihren Abschluss machen. Eingesperrt und abgeschottet von der Außenwelt wird Davy bewusst, dass es die Gesellschaft mit ihr und allen anderen Trägern nicht gut meint. Doch kann sie der vorhersage ihrer DANN überhaupt widerstehen? Oder wird sie eines Tages wirklich zur Mörderin?

rezis

Weil ich wegen meines Studiums einige Zeit im Auto verbringen musste habe ich mal wieder ein bisschen bei Audible herumgestöbert und mir ein Hörbuch heruntergeladen, welches eine nicht allzu lange Laufzeit hatte. Meine Wahl traf auf ein Buch, welches derzeit in aller Munde ist: “Infernale” von Sophie Jordan.

Es gibt Hinweise, dass Mutationen des HTS Gens die Gewaltbereitschaft von Menschen steigert. Ob sie dann auch unweigerlich zu Schlägern oder Mördern werden, ist nicht bewiesen. Lediglich die Veranlagung dazu ist da. In Infernale beschreibt Sophie Jordan eine Realität, in der alle Menschen auf dieses Gen getestet werden und somit die Zukunft bestimmt wird.
Die Idee von Sophie Jordan ist unglaublich interessant und durch ihren unkomplizierten Schreibstil macht sie die Geschichte kurzweilig. Die Sprecherin Friederike Walke verleiht Davy eine schöne und glaubwürdige Stimme, der man gerne zuhört. Einzig die männlichen Charaktere waren schwer auseinander zu halten, denn für meinen Geschmack war Walkes Art die Männer zu sprechen nicht unbedingt gut gelungen. Trotzdem konnte ich immer gut folgen.

Sich vorzustellen, dass Menschen auf dieses Gen getestet und dann nur noch darauf reduziert werden, ob sie es tragen oder nicht, ist gar nicht mal so unmöglich. Wenn die Verbrechensraten weiter steigen und die Menschen verängstigt sind, dann kann es durchaus realistisch werden.
In diese Geschichte hat mir allerdings gefehlt, dass Sophie Jordan nicht näher auf dieses HTS-Gen eingeht. Es existiert einfach und kann irgendwie nachgewiesen werden. Das war alles, was wir als Leser erfahren. Keine Details, nichts, was einen Hinweis darauf gibt, was es genau mit dem Mördergen auf sich hat. Diese Tatsache hat mir schon zu Anfang kleinere Schwierigkeiten bereitet, denn nur zu wissen, dass es dieses Gen gibt, reicht mir einfach nicht aus.

Gleichzeitig hatte ich große Probleme mit Davy. Sie ist nicht unsympathisch aber sie hat sehr große Schwierigkeiten mit ihrer neuen Situation zurecht zu kommen. Es fällt ihr schwer zu glauben, dass sie tatsächlich eine Trägerin des HTS-Gens sein soll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man das, vor allem mit ihrem Hintergrund, nicht glauben möchte. Doch Davy gewöhnt sich nach Wochen nicht wirklich daran. Es fällt ihr unglaublich schwer damit zurecht zu kommen und es wird überdeutlich, dass sie bisher ihre Probleme niemals alleine hat lösen müssen. Sie hatte immer eine starke Familie hinter sich, die alles geregelt hat, wenn es ein Problem gab. Davy glaubt fest, dass es sich bei ihr um eine Verwechslung handeln muss und sie nur versehentlich positiv getestet wurde. Davy macht immer eine Grenze zwischen sich und den anderen. Es gibt kein “wir”, sondern nur ein “ich” und ein “die anderen” oder “die Träger”. Sie kann sich selbst nicht dazu zählen, obwohl sie genauso positiv getestet ist, wie die anderen auch. Und sie selbst ist doch das beste Beispiel dafür, dass ein positiv ausgefallener Gen-Test nichts über die Persönlichkeit eines Menschen aussagt.
Selbst als sie neue Freunde in dem geheimnisvollen Sean und dem liebenswürdigen Gil findet, zieht sie noch immer eine Grenze. Sie kann unmöglich zu diesen gewalttätigen Monstern zählen, wie die Träger immer dargestellt werden. Es hat mich einfach nur genervt, dass sie es im ganzen Buch nicht wirklich geschafft hat, von ihrem hohen Ross herunter zu kommen. In ihren Augen sind alle Träger, ausgenommen sie selbst, Gil und Sean, gewalttätige Killer, die nichts anderes im Sinn haben, als anderen Menschen Schmerzen zuzufügen.
Durch sämtliche Nebencharaktere, die in diesem Buch auftauchen, wird ihre Annahme auch noch gestärkt und die Botschaft, die sich hinter dieser Geschichte verbergen hätte können, geht völlig verloren.

Die Geschichte hat sehr gut begonnen, doch ab der Hälfte hat sich die Spannung verzogen und ich hatte zum Teil einfach genug von Davy. Es wäre schön gewesen, wenn Sophie Jordan uns noch mehr Einblicke in andere Schicksale gegeben hätte, denn Davy allein, hat die Geschichte für mich nicht überzeugend genug erzählt. Sie ist in meinen Augen nicht stark genug, um das Thema des Buches gut und glaubhaft darzustellen.

fazit

Das Buch hat vielversprechend begonnen, mich jedoch nicht wirklich von sich überzeugen können. Trotz der guten Sprecherin hat mich Davy die meiste Zeit über genervt und die Spannung ließ sehr auf sich warten. Es fehlten für mich zu viele Details über die Situation im ganzen Land und der Fokus auf Davy allein ist für mich nicht ausreichend. Trotzdem werde ich dem zweiten Teil wahrscheinlich eine Chance geben, um zu erfahren, wie es zu Ende geht. 3 / 5 Sterne.

3-Sterne


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