Infantin Cristina weist Vorwürfe vor Gericht zurück

Die spanische Infantin Cristina soll laut Anklage ihrem Ehemann Beihilfe zum Steuerbetrug geleistet zu haben. In ihrer mit Spannung erwarteten Vernehmung vor Gericht sagt die Schwester von König Felipe VI. aus, sich um die Geschäfte ihres Mannes nie gekümmert zu haben.

Die spanische Infantin Cristina ist in der Geschichte der spanischen Monarchie als erste nahe Verwandte eines Monarchen in einem Prozess als Angeklagte vernommen worden.

Die 50 Jahre alte Schwester von König Felipe VI. beantwortete am Donnerstag in ihrem Verhör in Palma de Mallorca nur die Fragen ihres Verteidigers. Cristina wird zur Last gelegt, ihrem Ehemann Iñaki Urdangarin (48) Beihilfe zum Steuerbetrug geleistet zu haben.

Zu Beginn der rund einstündigen Vernehmung reagierte sie mit Schweigen auf eine lange Serie von Fragen einer Anwältin, die die Nebenklage vertritt. Zuvor war ein mehrtägiges Verhör von Urdangarin zu Ende gegangen, der einer der Hauptangeklagten in dem Prozess um einen Finanzskandal ist. Der frühere Handball-Star soll als Präsident einer gemeinnützigen Stiftung zusammen mit einem Geschäftsfreund rund sechs Millionen Euro Steuergelder veruntreut haben.

Cristina war Teilhaberin einer Firma, die ihr Mann laut Anklage dazu benutzt haben soll, Gelder aus der Stiftung abzuziehen. Vor Gericht betonte die Infantin, sich um die Geschäfte ihres Mannes nie gekümmert zu haben. Sie habe die Beteiligung an der Firma nur akzeptiert, weil ihr Mann sie darum gebeten habe.

Ihr fehlten zudem betriebswirtschaftliche und steuerliche Fachkenntnisse, sagte die Infantin auf Fragen ihres Anwalts. Sie habe nie an Vorstandssitzungen dieser Firma teilgenommen. In dieser Zeit sei sie mit der Erziehung ihrer vier Kinder, ihrem Beruf und den repräsentativen Pflichten für das Königshaus voll ausgelastet gewesen. Urdangarin hatte zuvor ebenfalls ausgesagt, dass Cristina mit seinen Geschäften nichts zu tun gehabt habe.

Der Prozess gegen insgesamt 17 Angeklagte war am 11. Januar eröffnet worden und wird voraussichtlich bis zum Juni dauern. Für Urdangarin fordert die Staatsanwaltschaft fast 20 Jahre Haft. Die Behörde hatte sich dafür ausgesprochen, das Verfahren gegen die Schwester des Königs einzustellen. Cristina wurde jedoch angeklagt, weil die Gewerkschaft Manos Limpias (Saubere Hände) als Nebenkläger darauf bestanden hatte. (dpa)

Foto: Atienza

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