Nach den Besichtigungen von Fort Amber, Observatorium und Stadtpalast war unser Mittagessen schon überfällig. Das Restaurant wurde wie auch schon in Delhi vom örtlichen Reiseführer ausgesucht. Meistens traf man hier auch noch Reisende aus anderen Gruppen bei ihrer Mittagspause.
Wir fragten unseren Reiseführer nach Spezialitäten aus Jaipur bzw. Rajasthan. Wir hatten den Eindruck, dass er sich nicht so besonderes damit auskannte, sondern jemand vom Restaurant rief. Also nahmen wir unsere Auswahl selbst vor.
Als eine Speise wählten wir Thali. Dies ist ein Essen, das aus unterschiedlichen Speisen in Metallschälchen zusammengesetzt ist. Es gibt vegetarisches und nicht-vegetarische Varianten. Zumindest macht es optisch schon mal was her.
Spezialität Thali
Nachdem mir das Chicken Tandori am Vortag nicht ganz so gut in Erinnerung geblieben ist, jedoch das Chicken Masala in Delhi sehr gut geschmeckt hat, wählte ich wieder diese Speise.
Spezialität Chicken Masala
Roti und Nan waren schon zu festen Bestandteilen unseres Essens geworden.
Gestärkt nahmen wir das Restprogramm in Angriff (im Nachhinein hätten wir uns das sparen können, da es nur ein „Verkaufsprogramm“ war bei dem unsere Führer wahrscheinlich etwas dafür bekam).
Erster Stopp war eine Diamantenschleiferei. Im Eingangsbereich findet normalerweise eine Vorführung statt, doch diese war verlassen. Ein Plakat war noch zu sehen, dass diese Diamanten nach Idaroberstein gehen.
Plakat in Diamantenschleiferei in Jaipur
Wir machten eine Runde im Laden, in dem alle möglichen Steine angeboten wurden und gingen zum Führer und sagten, dass wir fertig sind.
Der zweite Stopp war immerhin interessant, da wir etwas bei der Färbung von Textilien und bei der Herstellung von Teppichen lernen konnten.
Auf einem Stück Stoff wurde uns gezeigt wie die Aufdrucke mit den verschiedenen Farben Schritt für Schritt zustande kommen. Wir waren dabei selbst aktiv. Mit verschiedenen Stempeln werden die unterschiedlichen Farben und Muster auf den Stoff “gedrückt”.
Verschiedene Stempel für Textilien
In vier Arbeitsschritten wird aus einem weissen Stück Stoff eine bunte Textilie.
Am Ende wird der Stoff imprägniert, damit die Farben beim Waschen nicht verschwinden.
Fertiges Produkt nach der Imprägnierung
Im gleichen Betrieb wurden auch handgeknüpfte Teppiche hergestellt und wir konnten die verschiedenen Arbeitsgänge verfolgen. So detailliert hatte ich das noch nie gesehen. Ein Test mit einem Brenner war inklusive. Dies ist der Check, ob mit Kunstfasern geschummelt wurde (ich dachte, der Teppich fackelt jetzt gleich ab).
Anschließend ging es natürlich zur Verkaufsschau. Schöne Teppiche gab es schon und auch preislich interessant, doch passen die Muster nicht zu unserem Wohnungsstil. Noch eine Schlussrunde im Laden mit den Textilien und dabei sammelten wir unseren Reiseführer gleich mit ein.
Er fragte, ob es uns noch was zeigen konnte und wie lehnten dankbar ab. Unser einziger Wunsch war noch ein Stopp, bei dem wir Obst und Gemüse kaufen konnten und ein weiterer Stopp bei einem Spirituosenladen für den Kauf von Bier.
Es folgte unser übliches Nachmittags- und Abendprogramm mit Schwimmen und Relaxen am Pool. Am nächsten Tag stand die Fahrt nach Agra an. Wir hatten uns wieder auf eine menschliche Zeit mit unserem Fahrer geeinigt.