Indische Irrungen II

रिश्वत (Rishvat = Bestechungsgeld) in Hindi entspricht türkisch Rüşvet und aserbaidschanisch Rüşvət (jeweils Rüschvet = Bestechungsgeld). Die Verbreitung der in diesem Fall persisch-islamischen Unkultur von der Türkei bis Indien ist sowohl im praktischen Leben als auch in der Sprache festzustellen.

– Feststellung eines Bekannten, der wie ich in der Türkei und Indien gelebt hat –

Die indische Form der frugalen Innovation, das Jugaad, findet auch in der derzeitigen Bargeldknappheit Anwendung. Bei Regelverletzungen im Verkehr in Mumbai, zum Beispiel dem Überfahren einer roten Ampel, beträgt das derzeit übliche, an den Polizisten zu zahlende Bestechungsgeld 50 Rupien (0,69 €) für Taxi- und Rikschafahrer und 100 Rupien (1,39 €) für private Autofahrer.

Wegen der aktuellen Bargeld- und insbesondere Kleingeldknappheit zeigen sich die Polizeibeamten jedoch generös. Es gibt Kredit. Man muss lediglich die Telefonnummer hinterlassen. Und nach der Mitteilung, dass man in zwei Wochen wegen der Bestechungsgeldnachzahlung angerufen wird, darf man weiterfahren. Dieser Mechanismus der Schwarzgeldanhäufung bleibt also durchaus intakt. Er verzögert sich lediglich etwas.

Da man mit den neuen 2000-Rupien-Scheinen bisher nichts anfangen kann, niemand kann und will Wechselgeld herausgeben, habe ich mir einige Stapel 20-Rupien-Scheine besorgt und mich an die Praxis des Geldzählens in Usbekistan erinnert. Mein indischer Fahrer fand dies sehr beeindruckend.



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