Zeiteinteilung ist nicht mein Motto für dieses Jahr...irgendwie läuft mir immer die Arbeit hinterher...oder lauf ich hinter der Arbeit her? Ich weiss nicht, jedenfalls habe ich ständig das Gefühl, nicht fertig zu werden, und das wäre noch zu tun...und ja, das auch noch, und schwupps - wieder ist ein Tag um und ich bin nicht fertig geworden. So gab es nun diesmal eine recht lange Funkstille auf meinem Blog, aber ich war nicht untätig.
Die Speisekammer hat sich gefüllt mit Chilisaucen, Gewürzsalzen, getrockneten Kräutern, Saft, Marmelade und vielem mehr, irgendwie muss ich den Erntesegen ja in den Winter einbauen!
Aber nun geht die Gartenarbeit dem Ende zu, und die Maulwürfe tanzen wieder in meinen leeren Beeten, ein paar Vulkankegel gibt es schon, huch wie schön, ich muss nicht umstechen!
Und obwohl ich es nicht vorhatte, gibt es diesmal noch ein vegetarisches Gericht, wo ich all meine zuletzt geernteten Schätze hineinschnipseln kann: Indische Gemüse - Pakoras.
Das ist eine Art ausgebackenes Krapferl aus kleingeschnittenem Gemüse, Gewürzen, Mehl und Bier. Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon letzte Woche posten, aber die Krapferln haben Suchtpotenzial und mein Mann und ich haben alle aufgegessen bevor...ja tatsächlich, ich hatte vergessen, sie zu fotografieren. Die sind sowas von lecker, dass sie kaum die paar Minuten zum Abtropfen auf der Küchenrolle überleben. Du schnappst einen gleich so mit zwei Fingern, dippst ihn in Joghurtsauce und ab ins Goscherl...und gleich noch einen, (- wer sagt dass man Speisen schön anrichten muss) und plötzlich sind sie weg.
Also los gehts, backen wir Pakoras!
Für die Krapferlmasse, für ca. 16-20 Krapferln:
(Reicht normal für 4 Personen, wir habens zu zweit geschafft..)
150 Gramm Buchweizenmehl oder (wer mag) Kicherebsenmehl (beides probieren!)
200 Gramm Weizenvollwertmehl
2 EL gutes Currygewürz (selbermachen, siehe Beitrag: " Currygewürz „)
1 TL Koriander zerstoßen
ca. 450 ml Bier
1 1/2 Tl Salz
1/2 Tl Backpulver
1/2 kg gemischtes geputztes, gehacktes rohes Gemüse (am besten im Food Prozessor oder Blitzhacker portionsweise zu Erbsengröße schreddern): Karfiol, Karotten, Pastinaken, Kohlblätter, Paprika, Broccoli....nimm was Du hast, es geht natürlich auch nur mit einer oder zwei Gemüsesorten.
Eine Handvoll gehackte frische Korianderblätter oder Petersilie
ca. 100 Gramm geriebener Käse, Ziegenschnittkäse oder ein anderer milder Schnittkäse, das ist nicht original indisch und kann weggelassen werden, aber ich finde es köstlich! Aber eben milder Käse, nicht gerade Bergkäse oder Parmesan verwenden.
zum Ausbacken:
Maiskeimöl oder jedes andere neutrale Frittieröl
Vermische die Mehle mit den Gewürzen, dem Backpulver und dem Salz, gieße dann das Bier dazu und verrühre alles. Die Masse sollte die Konsistenz von Rührteig haben, dick und zähflüssig. Nun mische das Gemüse und Kräuter sowie den Käse darunter und lasse den Teig etwa 10 Minuten rasten.
Nimm zum Frittieren eine etwas höhere, nicht zu kleine Kasserole, gieße ca. 3 cm hoch Öl hinein und erhitze es, aber Achtung, es soll nicht so heiss sein, dass es raucht! (wir machen ja kein Steak...)
Nun stichst Du mit einem Suppenlöffel Nocken aus der Masse, forme sie mithilfe eines 2. Löffels oder Deiner Finger zu schönen glatten Krapferln und lasse sie ins Öl gleiten. Backe sie auf jeder Seite ca. 3 Minuten, bis sie schön goldbraun sind, und hebe sie dann zum Abtropfen auf eine mit Küchenrolle belegte Platte.
Man sollte nie zu viele Pakoras auf einmal backen, ich habe sie auf 3 Partien aufgeteilt. Du kannst die bereits fertigen im auf 80 Grad erwärmten Backrohr warmhalten.
In Indien serviert man solche Snacks mit Joghurtsauce, diese Information beruht leider nicht auf persönlicher Reiseerfahrung, ich habe sie aus meinen indischen Kochbüchern. (Ich hoffe ich kann die Richtigkeit noch irgendwann überprüfen.)
Ich verrühre also 250 Gramm griechischen Joghurt (indischer war nicht verfügbar...) mit Chiliflocken, Salz, Korianderblättchen, etwas gehacktem Knoblauch und Schnittlauch und richte die Pakoras mit der Sauce an. Auch mein Chili-Ananas-Gelee passt herrlich dazu!
Ich wünsche Dir eine genußvolle indische „Mahlzeit"!