Indische Blumenseife – ein Klassiker der Feinseifenherstellung. Bilder und Informationen aus unserer Seifenausstellung.

Indische Blumenseife – ein Klassiker der Feinseifenherstellung. Bilder und Informationen aus unserer Seifenausstellung.

Immer wenn ich mir diese Verpackung anschaue, die um das Jahr 1905 herum entstand, wird mir klar, daß ich nicht der einzige Mensch war, der als Kind dachte, Indianer würden in Indien leben. Die hübsche Verpackung zierte über viele Jahre hinweg eine der wohl berühmtesten Seifen, die 1900 während der Weltausstellung in Paris sogar mit einer Goldmedaillie ausgezeichnet wurde. Das Produkt Indische Blumenseife von Wolff & Sohn GmbH gehört zu den Klassikern der Feinseifenherstellung in Deutschland.

Bereits 1829 hatte Ludwig Gottlob Friedrich Wolff sein Friseurgeschäft eröffnet, in welches 28 Jahre später sein Sohn Friedrich Wolff als Teilhaber eintrat und schon bald stand der neue Name F. Wolff & Sohn für Parfümeriewaren und eine kleine Feinseifenfabrik. Ein Unternehmen, welches sich aus einem einfachen Ladengeschäft heraus entwickelt hatte und schon bald zu den großen der Branche gehörten sollte. Die gewonnene Goldmedaille während der Weltausstellung von 1900 in Paris markierte einen Höhepunkt in der Firmengeschichte, es war das Entstehungsjahr der Indischen Blumenseife, die neben der Kaloderma zu den erfolgreichsten Marken des Hauses gehörte.

In den zwanziger Jahren erlebte das Unternehmen seine Blütezeit. Die Umwandlung in eine GmbH erfolgte 1922 und inzwischen arbeiteten fast 2000 Angestellte für die Firma. Während des 2. Weltkriegs galt das Unternehmen als vorbildlich und es gelang sogar, die alten Auslandskontakte nach dem 2. Weltkrieg wieder aufzunehmen. Doch der Druck durch die Konkurrenz wurde für das Unternehmen zu groß. Neue Marken und ein sich rasch veränderndes Verbraucherverhalten waren der Grund für den Verkauf der Markenrecht an Schwarzkopf und 1974 verschwand, zusammen mit der Firma, die Indische Blumenseife mehr oder weniger über Nacht. Doch bis heute kommen fast wöchentlich Leute zu uns ins Geschäft und fragen, ob wir nicht vielleicht noch ein Stückchen davon hätten. Zum Verkauf leider nicht, doch wer sich unsere private Seifensammlung anschauen möchte, von der wir einen kleinen Teil im Laden ausgestellt haben, der wird die Indische Blumenseife ganz sicher entdecken.

Ein Rezept für die Seife habe ich in dem Büchlein “Parfümerien” von M. Larcher entdeckt. (Bibliothek der gesamten Technik. Band 59, mit 8 Abbildungen, Hannover, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, 1907, S. 127) Auf 10.000 g Grundseife kommen demnach 60 g Brillantgrün, 50 g Seifengrün, 200 g Lavendelöl, 200 g Bergamottöl, 160 g Geraniumöl, 200 g Patschoulyöl, 10 g Vetiveröl, 250 g Moschus, 40 g Kassiaöl und 60 g Zedernöl.

Und allen die selber Seife machen und darüber nachdenken, ob sie nicht eine handgemachte Seife als Indische Blumenseife verkaufen könnten, sei gesagt, daß die Markenrechte vermutlich bis heute bei Schwarzkopf (also Henkel AG & Co. KGaA) liegen dürften. Man sollte jedenfalls vorher mal nachfragen, bzw. die Markenrecherche des Patentamtes nutzen.


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