Vom 11.September bis 9. Oktober 2011 stellt Birgit Herberg-Jochum ihren neuesten Zyklus „Indien by Taxi“ im Atelierhaus Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg aus. Vernissage am 11. September umd 11 Uhr. Öffnungszeiten Sa 14-18 Uhr, So 11-16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung 0711-6409441. Eugenstraße 14, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 24 01 80, www.bbk-wuerttemberg.de, U15 Haltestelle Eugensplatz
Dr.Monika Rudolph(Kunstistorikerin)zur Ausstellung:
Die Künstlerin Birgit Herzberg-Jochum präsentiert in dieser Ausstellung Arbeiten, die ihre Reflexionen über eine Indienreise im April 2011 thematisieren. Ihre Eindrücke von einer ihr unbekannten und in ihrer Gesellschaftsstruktur fremdartig hierarchisch erscheinenden Kultur versuchte sie zunächst in Momentaufnahmen fotografisch zu dokumentieren. Aus digitalen Erinnerungshilfen, Computerfarbausdrucken, konzipierte sie in ihrem Stuttgarter Atelier individuelle Zusammenschnitte. Mit diesem Ausgangsmaterial gelang es ihr in den letzten Monaten ihre Erlebnisse und Erfahrungen des vierwöchigen Aufenthalts in verschiedenen Städten Südindiens in einer beeindruckenden Bilderserie kritisch reflektiert und künstlerisch-technisch spannend zu gestalten. Oft entstehen ihre Werke auf transparenten Stoffen, die beidseitig in malerisch aufwändigen Prozessen mit Collage-, Sprüh- und Sticktechniken bearbeitet werden. Als diplomierte Textildesignerin, die sich im Grunde ihres Herzens schon immer der Malerei verschrieben hatte, setzt sie spielerisch ihre umfangreichen Materialkenntnisse ein. Dass sie für die Serie INDIEN by Taxi 2011 auch Sarees, die traditionellen Bekleidungsstoffe der indischen Frauen, als Bildträger verwendet, ist im weiteren Betrachten ihrer narrativen Bildsprache von großer Bedeutung. Die vereinfachten Darstellungen von Natur und Menschen in ihrer alltäglichen Situation verschmelzen zu einem ruhevollen Gesamtbild. Es ist ihre Intention, den jeweiligen Betrachter mit auf die Indienreise ins Bild zu nehmen. Gleichwohl schickt sie uns auf eine individuelle Entdeckungsreise, auf eine Spur kritischen Wahrnehmens aber auch des Bemühens, sich über den üblichen Highlight-Tourismus hinaus, einfühlsam mit den Widersprüchen einer Kultur zwischen Tradition und Fortschritt auseinanderzusetzen.
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