Hatten wir uns hier auf den kuriosen Feiertagen gestern noch mit dem Welttag der Poesie (21. März) der Lyrik gewidmet, bleiben wir am heutigen 22. März weiter im Bereich des Wortes. Genauer gesagt des gedruckten Wortes. Denn heute wird der sogenannte Indiebookday gefeiert. Die inhaltliche Nähe zu literarischen Feiertagen wir dem Tag des Tagebuchs (12. Juni), dem Tag der Bibliotheken (24. Oktober), aber auch zum Record Store Day (21. April) ist natürlich evident, trotzdem gibt es hier eine Reihe kleiner, aber feiner Unterschiede, welche diesen Aktionstag rund um die unabhängigen Verlage auszeichnen und Grund genug sind, den Indiebookday mit in die Liste der kuriosen Feiertage aufzunehmen. Um was also geht es?
Aufmerksamkeit für kleine, unabhängige Verlage und Bücher
Der Kerngedanke hinter dem Indiebookday ist, dass es weltweit eine ganze Reihe kleiner Verlage gibt, deren Bücher und Publikationen in der schieren Masse an monatlichen Veröffentlichungen drohen unterzugehen und leider viel zu häufig nicht den Weg zu den Lesern finden. An diesem Punkt setzt der heutige Aktionstag an und versucht etwas Aufmerksamkeit für diese unabhängigen Verlage zu schaffen. Dabei ist der Indiebookday noch ein relativ neuer Aktionstag, der erstmalig 2013 auf Initiative des Hamburger mairisch Verlags im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) durchgeführt wurde. 2014 geht man in die zweite Runde und hat auch internationale Verlage mit ins Boot geholt. Was dabei aber einen solchen unabhängigen Verlag konkret auszeichnet ist nach wie vor Gegenstand einer intensiven Diskussion (siehe dazu auch den unten verlinkten Blogbeitrag von Wibke Ladwig). Setzt man die Anzahl der Publikationen, die Verlagsgröße oder doch den Jahresumsatz als Definitionskriterium an. Und ist ein Verlag, der plötzlich einen Bestseller im Programm hat, dann nicht mehr qualifiziert für den Indiebookday? Alles nicht so einfach. Vielleicht kann man es so am besten formulieren: So sehr eine Diskussion um eine passende Definition auch zu begrüßen ist, darf sie nicht von dem grundsätzlich positiven Ansatz dieses Aktionstages ablenken. Denn nach wie vor gibt es eine ganze Reihe hervorragender Bücher zu entdecken, deren Erscheinen am Mainstream und dem Feuilleton gänzlich vorbei laufen.
Freunde des guten Buches sollen mitmachen
Wesentlicher Bestandteil des Indiebookdays ist daher auch nicht die zuvor angedeutete Diskussion um die Definition eines unabhängigen Verlages, sondern die Partizipation potenzieller Leser. So rufen die Initiatoren heute dazu auf, den Buchladen seiner Wahl aufzusuchen, ein Buch aus dem Programm eines kleines, unabhängigen Verlags zu kaufen und eine Foto des Covers bzw. Mensch mit Buch oder Mensch mit Buch vor Buchladen in einem der gängigen sozialen Netzwerke (Facebook, Google+, Pinterest, Twitter) oder einem Blog der Wahl online zu publizieren. Wichtig ist den Initiatoren dabei eigentlich nur, dass der Beitrag mit dem Hashtag #Indiebookday versehen wird. Ein Schelm, wer dabei an das böse SEO denkt. Alternativ kann man aber einfach auch Freunden, Bekannten oder der Familie davon erzählen. Da ich nun in der glücklichen Lage bin alle der genannten Kanäle mit den kuriosen Feiertagen bedienen zu können, bin ich also heute Morgen gleich mal los zum Buchhändler meines Vertrauens und habe sogar 2 Bücher gekauft:
Weitere Informationen zum Indiebookday
- Offizielle Website des Aktionstages: www.indiebookday.de (deutsch)
- Facebook-Veranstaltung zum Indiebookday (deutsch)
- Blogbeitrag von Wibke Ladwig zur Frage, was ein Indie-Verlag ist (deutsch)
- Die lieben Kolleginnen von Kirchner PR betreuen viele kleine Verlage (deutsch)