Vielen ist gar nicht bewusst, dass Mexiko eines der Länder ist, in dem die meisten indigenen Sprachen gesprochen werden. Bei Weitem wird in Mexiko nicht nur das importierte Spanisch gesprochen. Noch weitere 62 indigene Sprachen sind als offizielle Nationalsprachen anerkannt. Dazu kommen noch mehr weniger berücksichtigte Ureinwohner Sprachen. Doch viele sind oder waren vom Aussterben bedroht. Seltsamerweise hat aber auch das Internet und hier speziell laut Untersuchungen die vielfach so verachteten sozialen Netzwerke dazu beigetragen, dass ein immer stärkeres Interesse an der Wiederbelebung des nationalen Sprachschatzes besteht. In einem Projekt, das von Gabriela Badillo Sánchez initiert wurde, sind verschiedene indianische Mythen und Legenden in original mexikanischen Sprachen zu sehen und zu hören.
Mexikanische Sprachen geraten in Vergessenheit und so auch indianische Mythen
Glücklicherweise hat die mexikanische Regierung schon vor geraumer Zeit das Problem erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen gegengesteuert – zumindest in einem bestimmten Umfang. So ist die indigene Maya Sprache Unterrichtspflichtfach in vielen Grundschulen in den mexikanischen Bundesländern Yukatan, Chiapas, Quintana Roo und Campeche. Dort haben zudem ein Großteil der Schüler echte Maya-Wurzeln. Anders sieht es mit den anderen indianischen Sprachen aus. Von den 120 Millionen Mexikanern sprechen nur noch 7 Prozent indigene Sprachen. Alt-mexikanische Sprachen wie Mocho oder Kumiai (Ti’pai) wird von weniger als 200 Personen heute noch gesprochen. Etwa 150 Menschen beherrschen noch die mexikanischen Ursprachen Pápago, Kickapoo oder Kikapú. Um die 100 können noch die Ureinwohnersprachen Ixil und Cochimí und Kiliwa oder Aguacateco können gerade mal noch eine Handvoll mexikanische Ureinwohner sprechen.
Wo werden indigene Sprachen in Mexiko gesprochen?- Indianische Mythen
Karte mexikanische Sprachen
Der mexikanische TV Sender Canal Once arbeitet mit Indigenen zusammen, die bei der Aufarbeitung indianischer Mythen und Legenden in Originalsprache als Übersetzer, Erzähler und Ideengeber mitarbeiten. In einer Zusammenfassung sind nun 11 alt-mexikanische Geschichten aus den Sprachen huasteco, maya, mixteco, náhuatl, totonaco, yaqui und zapoteco in Animationsform aufgearbeitet worden. Hinter dem Projekt steckt ferner das Instituto Politécnico Nacional, la Comisión Nacional para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas (CDI), das Instituto Nacional de Lenguas Indígenas (INALI) und die Produktionsfirma Combo.
Eine alte Weisheit besagt: Wenn eine Sprache ausstirbt, schließt sich für alle Völker ein Fenster. Und gerade Weisheiten und Wissen wurden über Generationen einst in Mythen und Legenden weitergegeben.
Meiner Meinung nach lohnt es durchaus einmal sich mit den Trickanimationen zu befassen. Nicht nur die Phonetik hört sich interessant, man könnte auch sagen beschwingt an. Es werden zudem spannende Geschichten von den mexikanischen Urvölkern erzählt.
Wer indianische Mythen allerdings verstehen will, der muss schon etwas Spanisch können. Die Untertitel sind in spanischer Sprache. Da es sich in der Regel aber um indigene Mythen und Legenden handelt, die auf weniger als 3 Minuten in den Animationen zusammengestutzt wurden, lässt sich auch eine eigene Übersetzung mit Hilfe der Online-Übersetzerdienste machen. Wer auf die Vimeo Videos klickt wird zum Social Media Netzwerk weitergeleitet, wo die Übersetzung in Englisch unten angefügt ist.