Independence Day: Resurgence (2016)

Independence Day: Resurgence (2016)

Independence Day: Resurgence (2016)
Als 1996 Roland Emmerichs Alien-Invasions-Streifen Independence Day mit seiner großartigen Marketing-Kampagne und seinem enormen Entertainment-Potential in die Kinos kam, war die moderne Form des Sommerblockbusters geboren. Sowohl der deutsche Regisseur Emmerich, als auch sein Hauptdarsteller Will Smith stiegen schlagartig in Hollywoods A-Liga auf. 20 Jahre und viele Katastrophenfilme Emmerichs später, kehren die Invasoren auf die Erde zurück, doch dieses Mal wird sich ihnen nicht Will Smith entgegenstellen.
Die Fortsetzung des Blockbuster-Phänomens spielt zwanzig Jahre später in einer alternativen Gegenwart, in der sich die Menschen sowohl die Alientechnologie angeeignet, als auch beste Verteidigungsvorkehrungen auf Erde, Mond und Saturn erschaffen haben. Doch es nützt alles nichts. Wie zu erwarten war, setzen die Aliens auch weiterhin alles daran die Erde zu zerstören und besuchen uns mit einem noch größeren Raumschiff, mit noch mehr Personal und mit noch finsteren Absichten. Nur einige wenige, mutige Menschen können den Untergang der Zivilisation jetzt noch verhindern. Erzählerisch ist Emmerich nicht nur in der Vergangenheit stehen geblieben, nein er hat sogar noch einen Schritt zurückgemacht. Die Geschichte von Resurgence besteht lediglich aus einem ganz dünnen Faden, der sich von Setpiece zu Setpiece, von Materialschlacht zu Materialschlacht hangelt, wenn auch zu audiovisuell ziemlich überzeugenden. Figuren des Originals (u.a. sind Bill Pullmann, Jeff Goldblum und Vivica A. Fox wieder an Bord) kehren zurück, aber auf eine sehr beschränkte Art. Während ein Präsident Whitmore oder ein David Levinson im Original noch Sympathieträger mit einem gewissen Grad Authenzität waren, verkommen die Figuren im Sequel zu Karikaturen, die mit echten Menschen eigentlich gar nichts mehr am Hut haben. Leider überzeugen auch die Neuzugänge aus der Jugendfraktion wenig. Liam Hemsworth (Hunger Games-Franchise) strahlt nie das Charisma seines Bruders Chris aus und Jessie Usher, der den Sohn von Will Smiths alter Rolle Hiller spielt, ist nichts als eine Stichwort gebende Hülle. Die begnadete Maika Monroe (The Guest, It Follows) bekam ebenfalls nur eine vor Stereotypen nur so triefende Figur ab. Wie sich Lars von Triers Hofmuse Charlotte Gainsbourg in Emmerichs Untergangsszenario verirrt hat, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Tatsächlich gibt sie in ihrer Nebenrolle jedoch noch die beste Figur ab, was im Angesicht xenophobisch geschriebener Figuren wie Warlord Dikembe Umbutu oder der chinesischen Kampfpilotin Rain Lao aber auch nicht schwierig ist.
Independence Day: Resurgence (2016)

Die inhaltlichen und darstellerischen Schwächen versucht Roland Emmerich mit ziemlich gelungenen Actionsequenzen und Spezialeffekten auszugleichen, was ihm tatsächlich auch gelungen ist. Entgegen des Trends, legt Emmerich mit seinem Team Wert auf übersichtliche Szenen, weniger hektische Schnitte und hochwertiges CGI. Letzteres musste jedoch auch passen, denn in der Tat ist nahezu der komplett Film vor dem Greenscreen entstanden. Hier liegen die Stärken des Films. Das war auch schon im Original so, doch dort gab es auch einen charismatischen Cast und letztlich deutlich mehr Spaß. Der Humor war deutlich subtiler. Hier hangelt man sich wirklich von einem schwachen One Liner zum anderen. Zwischenzeitlich, bei all der erzählerischen Dummheit und dem exklatanten Mangel an Logik, dachte ich, dass Resurgence eine Parodie auf sich selbst oder auf Katastrophenfilme generell ist. Man kann wirklich zu viel Comic Relief in einem Science Fiction Film unterbringen, auch wenn sich Herr Emmerich das vielleicht nicht vorstellen kann. Die Story wird in der zweiten Hälfte so hanebüchen, dass man sie als zahlender Kinogänger konsequent bis zum Ende ignorieren sollte, denn, da bin ich ehrlich, dann liefert Independence Day Resurgence noch genügend Unterhaltung und Kino für die Sinne um nicht zum Vollfiasko zu werden. Die Fortsetzung bietet noch genügend Popcorn für kurzfristiges und kurzweiliges Entertainment, aber Platz in der Liste der Kultfilme wird im Vergleich zum Original für Resurgence nicht reserviert werden. Im Gegenteil, das Sequel wird auch auf Grund des bis dato finanziellen Flops eher am Kult des Originals kratzen. Das in den letzten Minuten angedeutete weitere Sequel dürfte damit wohl in weiter Ferne sein. Achja, ein Extralob gibt es noch für den grandiosen Sound.
OT: Independence Day - Resurgence DT: Independence Day - Wiederkehr VÖ: 2016 Laufzeit: 120 Minuten FSK: 12 R: Roland Emmerich D: Liam Hemsworth, Jeff Goldblum, Bill Pullman, Maika Monroe, Sela Ward, William Fichtner, Vivica A. Fox, Charlotte Gainsbourg
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Christian
Bildquelle: Twentieth Century Fox

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