In was für einer Welt leben wir eigentlich? (Paris, 13|11|15 )

Von Letsmakeanewtomorrow

21:20 Uhr: Die erste Explosion am Stade de France."Angesichts dieser unsäglichen barbarischen Akte, die mehrere Dutzend Tote gefordert haben, ist Paris im Herzen getroffen." -Anne Hidalgo, Bürgermeisterin Paris


"Hinter uns liegt eine der schrecklichsten Nächte, die Europa seit langer Zeit erlebt hat. Wir weinen mit ihnen. Wir werden gemeinsam mit Ihnen den Kampf gegen die führen, die Ihnen so Unfassbares angetan haben." - Angela Merkel09:48 Uhr: Die Zahl der Toten nach Terrorserie steigt auf mindestens 127."Es gibt keinen Zweifel, was sie treffen wollten: Uns. Unsere Freiheit. Unserer Werte. Unsere Lust an diesem Leben hier." - Sascha Lehnartz, Journalist

Ich bin fassungslos. Noch immer. Freitag, der 13.11.2015 schreibt Geschichte mit Ereignissen, die man am liebsten verdrängen will. Eigentlich wäre heute, an diesem sonnigen Sonntag, ein ganz anderer Post online gegangen. Ich habe ihn zu Ende getippt und mich beim Durchlesen gefragt, warum ich diesen unbedeutenden Beitrag überhaupt veröffentlichen will. Heute. An dem letzten Tag dieses schwarzen Wochenendes. So tun als ob mich das alles nichts angehen würde? Einfach weitermachen, als wäre nichts geschehen? Nein. Definitiv nicht. Wir Blogger haben die Möglichkeit über das zu schreiben, was uns beschäftigt. Über das, was uns bewegt. Und dieses Ereignis berührt. Ganz tief. Paris, die Stadt der Liebe. Das Herz Frankreichs. Wieder ein Anschlag. Terror. Und wieder unzählige Tote. Die nächste Stadt in dieser angsteinflösenden Reihe, die das Fass zum Überlaufen bringt. Nein, was schreibe ich da. Es ist bereits übergelaufen. Wie viel mehr kann die Welt noch vertragen? Ich war immer dankbar, dass ich nicht in der Zeit der beiden Weltkriege aufgewachsen bin. Doch sind wir nicht gerade jetzt wieder in einem derart ähnlichem Zustand angelangt? Die Angst vor weiteren Anschlägen bedrängt uns und ich frage mich wirklich, in welcher Welt wir eigentlich leben. Unzählige Fragen. Unzählige Gedanken. Und nirgends eine Antwort.Mehr Worte kann und möchte ich nun auch nicht mehr schreiben. Stattdessen sind meine Gedanken bei den Menschen in Paris, die diese schreckliche Nacht erleben mussten. Ich bete für alle Menschen in Paris, für all diejenigen in Syrien, Libyen, Afghanistan, dem Irak. Ich bete für die Welt. Für uns.