In Wahrheit wird viel mehr gelogen von Kerstin Gier

Von Jucele
Carolin ist 26 Jahre alt, hochbegabt mit einem IQ von 158 und gerade Witwe geworden. Ihr verstorbener Ehemann Karl der doppelt so alt war wie sie, hinterlässt ihr ein großes Erbe, drei erwachsene Kinder und Onkel Thomas.
In ihrer Trauer muss sie sich mit Karls Sohn Leo, der auch noch ihr Ex-Freund ist, seinen 2 Schwestern und Onkel Thomas um den Nachlass streiten. Gerade Onkel Thomas bedrängt sie sehr das Erbe ihm zu überlassen. Auch das ehemalige Verhältnis zu Leo nicht unkompliziert.
Vor Trauer und Unglück in ihrem Leben umgeben, betrinkt sie sich das erste Mal hemmungslos mit Wein und findet die Welt und die Menschen um sich herum einfach nur idiotisch.
Aber Gott sei Dank ist Carolin nicht alleine, ihr zu Seite stehen ihre Familie, besonders ihre Schwester Mimi und deren Ehemann Ronnie bei denen sie im Moment wohnt. Dazu die wahrscheinlich schlechteste Psycho-Therapeutin der Welt, ein netter, schwuler? Apotheker, Freunde von Mimi und der ausgestopfter Foxterrier 243.
Kritik
Kerstin Gier verpackt in ihrem Roman „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ ein sehr trauriges Thema witzig ohne es dabei ins lächerliche zu ziehen.
Die Geschichte wird aus Carolins Perspektive erzählt, die mir sehr sympathisch war. Ihre Kommentare und Dialoge zu der Dummheit ihrer Mitmenschen sind sehr sarkastisch und zynisch erzählt, so das der Leser mit Sicherheit viel schmunzeln wird.
Auch die übrigen Protagonisten sind gut dargestellt und glaubhaft konzipiert, wer schon „Die Mütter-Mafia“ kennt trifft dort einige liebgewonnene Protagonisten wieder. Aber auch die Neu hinzu gekommenen waren mit Ausnahme von Karls Familie sehr liebenswürdig und witzig.
Alles in allem war „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ von Kersin Gier ein schöner, leichter und unterhaltsamer Roman. Man sollte allerdings beachten, dass dies eine Komödie, und kein ernster Roman ist.
Fazit
Wem schon „Die Mütter-Mafia“ von Kerstin Gier gefallen hat wird an dem Roman „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ kaum vorbei kommen. Schon dass dieser wieder in der Insektensiedlung spielt und man alte „Bekannte“ trifft macht die Geschichte für mich reizvoll.
Er ist aber auch ein wenig anders, da dieser Roman sich mit einem doch ernsten Thema – der Trauer und die Verarbeitung befasst. Trotzdem schafft Kerstin Gier hier die Balance zwischen Ernst und Witz.
Ich kann diesen Roman für ein paar schöne, lustige Stunden empfehlen und hoffe bald wieder etwas aus der Insektensiedlung zu lesen.
Autorin
Kerstin Gier, geboren 1966, lebt mit ihrer Familie in der Näche von Bergisch Gladbach. Sie schreibt seid 10 Jahren mit großem Erfolg Romane.
Nadine Warnke (November 2009)