In sich selbst ruhen - das ist eine Quelle der Kraft und des Glücks!

Von Wernerbremen

"Hilf uns, dass wir mehr danach trachten, zu verstehen, als verstanden zu werden."
Franz von Assisi


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine kurze Geschichte von
Christoph Georges erzählen:
"Als von Franz von Assisi einmal eine Wiese mähte, kamen seine Glaubensbrüder auf ihn zu und fragten ihn: "Was würdest Du tun, lieber Franz, wenn Du nur noch eine Stunde zu leben hättest?"
Seelenruhig antwortete Franz von Assisi: "Weitermähen!"

www.wikipedia.org

Ihr Lieben,
Franz von Assisi ist für mich immer ein groißes Vorbild gewesen und dass er heute noch so bekannt ist und das nicht nur in religiösen Kreisen, hat sicher etwas damit zu tun, dass wir Menschen eine große Sehnsucht nach Vorbildern haben, denen es gelungen ist, in sich zu ruhen, die ihren Weg gradlinig gegangen sind und bereit waren, für die eigene Überzeugung alles einzusetzen.

Als ich junger Dozent in Göttingen war und ein Seminar mit 50 Studentinnen und Studenten im ersten Semester leitete, war das Thema meines Seminars während des Semesters Franz von Assisi.
Meine jungen Studentinnen und Studenten schrieben dann auf meine Bitte an ihre Eltern und erzählten ihnen in dem Brief von unserem Seminar und von Franz von Assisi und baten ihre Eltern, ihnen doch ihre Meinung zu Franz von Assisi mitzuteilen. 
95% (!) der Eltern, die antworteten, waren der Überzeugung, dass Franz von Assisi ein ganz wundervoller Mensch gewesen sei, der ein großes Vorbild für die Menschen sein könne. 
Am Ende des Semesters schrieben die jungen Studentinnen und Studenten ihren Eltern einen weiteren Brief, in dem sie ihnen mitteilten, sie wollten ihr Studium abbrechen und auf einem Ponyhof mit behinderten Kindern arbeiten und nach dem Armutsvorbild von Franz von Assisi leben. 
Natürlich hatten die jungen Leute das nicht tatsächlich vor, sondern wir wollten einfach hören, wie die Meinung der Eltern zu Franz von Assisi war, wenn es ihre eigenen Kinder betraf.
Das Interessante war nun, dass jetzt 99% (!) der Eltern, die antworteten, nun der gegenteiligen Ansicht waren wie zu Anfang des Semesters. Sie baten ihre Kinder, erst einmal die Ausbildung und das Studium zu beenden, erst einmal eine Familie zu gründen, erst einmal an die Zukunft zu denken...

Es ist eben ein gewaltiger Unterschied, ob ich Franz von Assisi ganz allgemein als Vorbild schätze oder ob mein Kind oder mein Enkelkind wie Franz von Assisi leben möchte.
Ihr Lieben,

daraus können wir zumindest Folgendes lernen:

Wir sollten unsere Kinder und unsere Ekelkinder unterstützen, zu ihnen stehen, ihnen vertrauen und sie ein Stück auf ihrem (nicht unserem!) Weg begleiten. 
Und wir sollten für die Überlegungen und Zukunftsgedanken unserer Kinder und Enkelkinder offen sein, auch wenn sie unseren Vorstellungen nicht entsprechen.


Ihr Lieben,

Ich wünsche Euch ein fröhliches Wochenende, an dem Ihr tapfer Eurem Weg gehen könnt. Ich wünsche Euch, dass Ihr in Euch ruhen könnt und Euch des Lebens freuen könnt.
Ich grüße Euch voller Freude
Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Quelle: Karin Heringshausen