Sie war das singende Wahrzeichen Frankreichs, der „Spatz von Paris“, eine außergewöhnliche Frau, eine Sängerin wie keine Zweite: Edith Piaf. Vor fast genau 50 Jahren verstarb die von Schicksalsschlägen und unglücklichen Affären begleitete Piaf am 10. Oktober 1963. Sie hinterließ ein musikalisches Erbe, mit dem sich keine andere Karriere messen kann. Zu Ehren der „môme piaf“ – des „kleinen Spatzes“ – erschienen drei Veröffentlichungen, die das Lebenswerk Edith Piafs in umfangreichen Compilation und wundervollen Originalaufnahmen zusammenfassen.
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Die Doppel-CD „Hymne a la môme“ entfaltet das Werk der weltbekannte französische Chansonsängerin mit insgesamt 45 unvergesslichen Chansons. Darunter findet man frühe Lieder, wie „Mon légionnaire“ von 1937, das erst in späteren Jahren zu einem Klassiker wurde, den ersten größeren Erfolg „L’accordéoniste“ (1940), aber auch „La Vie en Rose“, das, 1945 geschrieben, zunächst ein Flop war, jedoch bald wie kein zweites Lied mit Edith Piaf identifiziert wurde. Ihr erster großer Hit war „Hymne á l’amour“, mit dem sie 1947 zu Weltruhm gelangte. „Hymne á la Môme“ erscheint zeitgleich in einer Einzel-CD-Version mit 15 Chansons, die die Essenz der Compilation bilden.
Im Jahr 1962 heiratete die bereits schwer kranke Edith Piaf den Sänger und Schauspieler Theo Sarapo (eigentlich Theophánis Lamboukas). Neben ihrer eigenen Karriere förderte die Grande Dame aktiv den damaligen musikalischen Nachwuchs Frankreichs. Sie hatte unter anderem großen Einfluss auf die Karrieren von Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Eddie Constantine, Yves Montand, Georges Moustaki, Jacques Pills und Francis Lai. Schon 1956 war sie auf die bemerkenswerte Stimme von Theo Sarapo aufmerksam geworden und förderte daraufhin seine Gesangskarriere. Nach der Hochzeit traten sie gemeinsam auf und hatten mit dem Duett „À quoi ça sert l’amour“ einen großen Welterfolg. Zu ihren letzten bewegenden gemeinsamen Auftritten gehört das legendäre 1963er Konzert im Pariser Bobino, bevor Edith Piaf sich zurückzog und von Theo Sarapo bis zu ihrem Tode gepflegt wurde.
Die 3-fach-CD „Platinum Edith Piaf/Theo Sarapo/Christie Laume“ bringt drei
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Familienmitglieder auf einer CD zusammen. CD 1 enthält das Duett „À quoi ça sert l’amour“ und 19 weitere Edith Piaf-Chansons aus ihrer gesamten Karriere. CD 2 enthält den Mitschnitt des Piaf/Sarapo-Konzerts aus dem Bobino sowie zehn Solo-Aufnahmen Theo Sarapos, darunter „Garce de vie“ aus dem Film „Mondo Cane“ und „La ronde“ aus Walzer der Liebe. CD 3 ist Theo Sarapo und seiner Schwester Christie Laume vorbehalten. Sie war eine enge Vertraute des Paares und begann, gefördert von ihrem Bruder, selbst eine Gesangkarriere.
Recherche und geschrieben Heidi Grün