Ich denke, was wir aus rein wissenschaftlicher Sicht über die Pflanzen und ihre Bedeutung für uns Menschen wissen, das ist nur ein Bruchteil der Wahrheit. Man hört meist von bestimmten Inhalts- oder Wirkstoffen, wie Vitaminen, Mineralien, Fetten oder Kohlenhydraten. Wie unsere Nahrung jenseits der erforschten Inhaltsstoffe auf uns wirkt, das ist nur wenig bekannt und es bedarf, davon bin ich überzeugt, der eigenen Erfahrung, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie Pflanzen uns in unserem Sein, in unserer Verbundenheit unterstützen – und das nicht nur auf körperlicher Ebene.
Ich erlebe viele Menschen, die orientierungslos sind, gehetzt, die nicht wissen wer sie sind und was sie hier eigentlich verloren haben. Menschen, die tief verunsichert sind. Heruntergebrochen ist es die Erfahrung von „Getrenntsein“, welche all diese Gefühle hervorruft. Das Gefühl des Getrenntseins, das in einer Welt stark ist, in der wir nicht mehr so leben können, wie es unserer Art als Menschen entspricht. Die Sehnsucht nach anderen Orten als dem an dem wir leben, die nicht enden wollende Suche nach einer romantischen Liebe, das Bedürfnis immer wieder neue Dinge kaufen zu wollen oder das verzweifelte Streben nach Erfolg, sind Beispiele für den Versuch, Erfahrungen der Verbundenheit zu machen.
Das Gefühl von Verbundensein ist ein Gefühl innerer Ruhe. Es ist ein Gefühl des Erfülltseins, das einfach so da ist ohne dass es eines „Füllens“ von außen benötigt. Es ist das Gefühl, dass man hier richtig ist und letztlich ist es das Gefühl von Liebe zu den Dingen um einen herum. Liebe, die ebenso einfach so da ist und man nicht erklären kann, wo diese herkommt. Es ist das Gefühl, als wäre da etwas im Inneren, das über eine Kraft mit dem Außen verbunden ist. Ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt richtig beschreiben kann. Zumindest hatte ich dieses Gefühl nicht schon immer, nicht in dieser Form und ich denke, ich bin noch nicht am „Ende“ angekommen. Ich habe das Gefühl, dass noch viel mehr kommen wird.
Ich kann euch keine Tricks verraten, ich kann euch noch nicht mal sagen, wann ich das erste Mal so ein Gefühl hatte und genau wissen, woher es kommt, tue ich nicht und auch nicht warum es da ist. Es ist vielmehr ein Prozess, in dem ich mich befinde und bei dem ich zumindest einen Faktor identifizieren kann. Und zwar den der Nahrung. Ich habe ja schon viel mit Ernährung herum experimentiert und viele verschiedene Erfahrungen gemacht. Was ich euch eben beschrieben habe, das ist etwas, das verstärkt aufgetreten ist seitdem ich mit Achim aufs Land gezogen bin. Dies war ein Schritt, der etwas in meiner Ernährung stark verändert hat. Denn seitdem, es sind nun etwa 5 Jahre her, esse ich Wildkräuter und zwar von Jahr zu Jahr mehr.
Unsere Nahrung vermittelt uns Informationen über unsere Welt und verbindet uns so mit dieser – mit der Erde, auf der wir gehen, mit der Luft, die wir atmen und dem Sonnenlicht, das auf unsere Haut scheint. Denn das alles – Erde, Luft und Sonne, ist in der Pflanze gespeichert. Umso näher die Pflanze an mir dran ist – wächst sie tatsächlich auf dem Boden, auf dem ich gehe und bekommt sie die gleichen Sonnenstrahlen wie ich ab – umso mehr verbinde ich mich mit der Welt, mit dem Leben, dem Kosmos oder wie man es nennen möchte. Ich stehe in Resonanz mit allem, was um mich herum ist und das Verblüffende ist, dass wenn ich Menschen begegne ich oft ein passendes Feedback bekomme: Du bist so entspannt. Du wirkst so gefestigt. Du hast wohl nie Sorgen. Ist das nicht schön?
Das Gefühl, verbunden zu sein ist ein wunderbares freies Gefühl, das ich jedem Menschen wünsche und ich ahne wirklich immer mehr und mehr, was Nahrung eigentlich für uns bedeutet – jenseits von Vitaminen, Mikromineralien und des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes!
Ich weiß nicht, ob das hier für euch einen Mehrwert hat, ich hoffe aber trotzdem, dass dieser Einblick euch etwas inspiriert. Über Kommentare, welcher Art auch immer, würde ich mich sehr freuen und vielleicht geht es dem einen oder anderen von euch ja ähnlich wie mir.
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