Bei uns ist sie fast vergessen, in Madagaskar breitet sie sich immer weiter aus. Die Pest. Von Rattenflöhen übertragen, starben in den vergangenen drei Monaten bereits 60 Menschen, 200 wurden infiziert. Vor einem Jahr waren es gerade mal 20 Tote in einem ganzen Jahr. Die Gesundheitsbehörde ist alarmiert. Tests belegen, dass der gefährlichste Erregerstamm sich nicht mehr mit Antibiotika behandeln lässt.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef in der Hauptstadt der Tropeninsel ist über die rasante Ausbreitung der Pest besorgt. Viele Menschen kommen aus Angst vor den Kosten der Medikamente zu spät zum Arzt. Dabei wissen die meisten nicht, dass die Medikamente kostenlos sind.
In der Regenzeit flüchten die Ratten wegen der Überschwemmungen vor dem Wasser und scheuen dabei auch nicht die Nähe der Menschen. Durch den Biss von Rattenflöhen wird der Erreger dann auf den Menschen übertragen.
Bisher konnte man die Krankheit mit Antibiotika meist gut in den Griff bekommen. Jetzt gibt es Grund zur Sorge, da Untersuchungen zeigten, dass zwei der Pest-Erreger resistent gegen die meisten Antibiotika sind.
Auch der aggressivste Erregerstamm ist mit den bekannten Medikamenten nicht mehr in den Griff zu bekommen. Sollten sich diese Stämme weiter ausbreiten, bestehe ernsthaft Gefahr für die öffentlicheGesundheit, so die Behörden.
In Madagaskar sollen mittlerweile alle Regionen von der Pest betroffen sein. Ein Ausbreiten in andere Länder könnte wegen der Resistenz gegen Antibiotika fatale Folgen haben.