Bereits am 20. April ließen meine Eltern ihren Haico gehen und ich schaffe es jetzt erst ihn hier zu verabschieden. Auch wenn er nicht bei mir gelebt hat so habe ich doch sehr an ihm gehangen und ihn auch immer liebevoll „meinen kleinen Bruder“ genannt.
Als Haico am 30. Mai 2010 seinen Freund und „Papa“ Gerry verlor dachten wir alle, dass er alleine nicht zurechtkommen wird. Aber er erstaunte uns alle und wurde auf einmal ein mehr als selbstbewusster Hund der es nun scheinbar auch genoss seine Menschen und somit ihre ganze Aufmerksamkeit für sich zu haben.
Als meine Mama vergangenen Herbst sechs Wochen in der Klinik verbringen musste verbrachte ich „zwangsläufig“ sehr viel Zeit mit meinem Papa und somit auch mit Haico und ich bin heute froh, dass es so war.
In den letzten Jahren kam immer mal wieder die ein oder andere Erkrankung, die er aber immer wieder gut weggesteckt hat. Im letzten halben Jahr jedoch baute er stark ab, verlor an Gewicht, das Fell ging aus, manchmal konnte er sich nicht auf den Beinen halten und fiel einfach um, aber er hatte immer noch Lebensfreude und einen guten Appetit. Das letzte Mal habe ich ihn am Ostersonntag gesehen und als ich wieder fuhr habe ich mich still bei ihm verabschiedet, irgendwie ahnte ich, dass es das letzte Mal war, dass ich ihn streicheln konnte und so kam es dann ja auch…
Den letzten so schweren Weg gingen meine Eltern mit Haico zuhause in seiner gewohnten Umgebung, denn die behandelnde Tierärztin machte es auch abends spät nach der Praxis noch möglich und kam auf Hausbesuch. Das ist nicht selbstverständlich und ich bin ihr dafür sehr dankbar.
Haico, mein kleiner Bruder, du durftest fünfzehneinhalb Jahre alt werden und hast ein traumhaftes Leben gehabt. Nun bist du wieder bei deinem „Papa“ Gerry und hinterlässt bei meinen Eltern und auch mir eine so große Lücke. Du fehlst zuhause an allen Ecken und Enden und ich denke, auch du bist froh darüber, dass die Eltern sich (nach wochenlangem „Verweigern“) nun doch im Verein für einen „Eurasier in Not“ angemeldet haben. Dein Platz soll nicht leer bleiben…
Testament eines Hundes
Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles, was sie haben, denen zu hinterlassen, die sie lieben. Ich würde auch solch ein Testament machen, wenn ich schreiben könnte. Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen, meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde Hand, die liebevolle Stimme, den Platz, den ich immer in jemandes Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebenden Arm.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht: „Nie wieder werde ich einen Hund haben, der Verlust tut viel zu weh!“
Such Dir einen einsamen, ungeliebten Hund aus und gib ihm meinen Platz. Das ist mein Erbe. Die Liebe, die ich zurücklasse, ist alles, was ich geben kann.
(Verfasser unbekannt)
Du lebst für immer in unserem Herzen und so unendlich vielen schönen Erinnerungen weiter ♥