Um 8 Uhr bin ich morgens in Leh losgefahren, um noch vor den zu erwartenden LKW und Militärfahrzeugen die 52 Kilometer zur Passhöhe zu schaffen. Mir steckte auch noch die Erfahrung vom letzten Jahr im Gedächtnis, als ich mich durch Schneetreiben in bitterer Kälte nach oben kämpfen musste. Kämpfen deshalb, weil damals mein Motorrad zwei Kilometer vor der Passhöhe nicht mehr richtig wollte und ich letztendlich nur noch mit Ach und Krach hochkam. Wie sich später herausstellte, war der Luftfilter meines Leihmotorrades derart verölt, dass der Motor in der schon sehr dünnen Luft regelrecht erstickte. Da hatte ich dieses Mal aber vorgesorgt und einen nagelneuen Luftfilter eingebaut. Es ging also problemlos bergauf, auch waren kaum LKWs unterwegs.
Nach dem Auspacken bin ich gleich rauf zum Kloster.Das kannte ich ja auch schon vom letzten jahr, aber jetzt ist es toll herausgeputzt und der Blick führt direkt zu der 30 Meter hohen Statue des künftigen Buddha Maitreya. Ein freundlicher Mönch belehrt mich gleich, dass er korrekt "Mitreja" mit Betonung auf dem "Mi" ausgesprochen wrd. Letzte Jahr war hier noch eine große Baustelle, jetzt sieht es ganz beeindruckend aus. Im Organisationsbüro zeige ich meinen Presseausweis und frage nach einer Akkreditierung als Fotograf. Drei Mal muss ich wiederkommen, um dann endlich von einem Verantwortlichen zu hören, dass es so etwas nicht gibt und ich einfach hingehen soll. Wie falsch diese Aussage war, sollte ich bald leidvoll erfahren. Zunächst aber genoss ich die Stimmung im Kloster Diskit, wo ich im letzten Jahr fast ganz alleine war.