In Kaiserstuhl floss Edelblut

Von Wanderwidmer

Schloss Rötteln (D) gegenüber Kaiserstuhl.

Blick von Kaiserstuhls Brücke auf den Rhein.

Das war am Samstag mal wieder eine Wanderung von Charakter! Knapp 32 Kilometer lang, exakt acht Stunden Gehzeit, 669 Meter aufwärts und 646 Meter abwärts. Wir gingen von Bülach nach Hochfelden, nahmen den Strassberg, kamen nach Windlach, versuchten eine alte Hausinschrift zu entziffern, bewältigten den Ämperg, stiegen ab nach Weiach und erreichten endlich am Rhein das alte Städtchen Kaiserstuhl, auf der anderen Flussseite ist Deutschland. Von der Wasserburg Schwarzwasserstelz, verewigt in Gottfried Kellers Novelle "Hadlaub", ist tatsächlich nichts geblieben. Nervig die Schweizer Shopper, die mit ihren Autos durch das historische Städtchen lärmten. In Kaiserstuhls "Fischbeiz" assen wir ausserordentlich gut, und vom Rotwein Edelblut aus Tegerfelden möchte ich mir unbedingt ein paar Flaschen besorgen, ein höllisch würziger Trunk war das. Hernach die zweite Etappe, die etwas länger und strenger war als die erste: hinüber nach Fisibach, auf den Sanzenberg und via den Haggen zum Stadlerberg mit einem Abstecher zu den Erdwällen einer prähistorischen Fluchtburg. Vom Aussichtsturm aus Holz sahen wir die beleuchtete Landepiste von Kloten und hatten direkt über uns die Flugzeuge. Unten in Bachs hätte die Wanderung bald darauf enden können, aber die haben dort miserable Postauto-Verbindungen. So querten wir einen letzten Hoger und beendeten die Sache eine Stunde später bei der S-Bahn-Station von Steinmaur.

Wassergetier in der "Fischbeiz": Forelle, Zander, Crevette auf Risotto.

Dessert mit Cheesecake, Mousse, Erdbeeren, Rhabarberglace.