In Japan droht eine Kernschmelze

Ruhrbaro Stefan Laurin recherchiert derzeit die Entwicklung und das Risiko, dass aus der Stromversorgungsunterbrechung des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi droht. Dieses liegt direkt an der Ostküste, quasi vis a vis zum Tsunami. Laut Wikipedia (Link) haben seine drei Reaktorblöcke eine Nennleistung von 4.700 MW.
Leider handelt es sich hier um den -älteren- Reaktortyp Siedewasser, bei dem der kontaminierte Wasserdampfkreislauf direkt durch die Turbine geführt wird. Bei dem modernen Druckwassertyp hätte man zwei Wasserkreisläufe mit einem Wärmetauscher, über den man eine weitere Option zur Kühlung hätte.
Eine Schnellabschaltung, die so konstruiert ist, dass sie auch bei Stromausfall funktioniert, stoppt nur die Entstehung neuer Kettenreaktionen. Die bereits angestoßenen klingen erst über Tage ab. Solange müssen die Umwälzpumpen in Betrieb bleiben, denn die Reaktorkerne leisten hier anfänglich immer noch 5-10% sogenannte Nachzerfallswärme, das sind hier über 200 MW. Die wirken auf das still stehende Reaktorkühlwasser wie eine gigantische Heizung. Wenn -wie Stefan schreibt- die Batterien den Kühlbetrieb nur noch 2h aufrecht erhalten können, dann kann man nur hoffen, dass die Wärme bis dahin nicht zur Kernschmelze oder gar Beschädigungen der Reaktorhülle geführt haben. Wenn das passiert, dann gute Nacht, dann braucht Japan, vor allem das nur 200km entfernte Tokio Hilfe.
Ob uns der Fallout in Europa erreichen kann, wird in erster Linie von den Winden abhängen. Stefan schreibt, dass die deutschen Atombehörden und die IAEO "alarmiert" sind. Die Situation ist ernst.
Das einzige, was die Situation noch retten kann, ist eine rechtzeitige Wiederherstellung einer Stromversorung für alle Umwälzpumpen.
Links:
IAEO
Atomforum/Schnellabschaltung
CNN

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