in Gedenken an Arzu Özmen

in Gedenken an Arzu ÖzmenDer Bruder der ermor­de­ten Arzu Özmen gestand inzwi­schen die Verschleppung der jun­gen Frau. Er “bestritt aber eine Beteiligung an dem Tötungsdelikt.” Als wäre allein die Verschleppung der jun­gen Frau aus der Wohnung ihres Freundes nicht genug, wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von männ­li­chen Familienmitgliedern umge­bracht, da die Familie deren Beziehung zu ihrem deut­schen Freund nicht dul­den zu kön­nen glaubte.

Ein Ehrenmord also.

Der hier ange­fügte Aufruf wurde mir per Mail über­sandt:

Trauermarsch und Kundgebung in Gedenken an Arzu Özmen

Peri e.V. hat die Nachricht vom Tod Arzu Özmens mit gro­ßer Anteilnahme und Bestürzung auf­ge­nom­men und for­dert ein Ende der sys­te­ma­ti­schen Verharmlosung und Relativierung von Ehrenmorden, wie sie in Teilen der Medien, der Politik und der Wissenschaft immer noch statt­fin­det.

Die junge Kurdin Arzu Özmen, die am 01. November 2011 von ihrer eige­nen Familie ver­schleppt wurde, ist nun tot auf­ge­fun­den wor­den. Damit haben sich die Befürchtungen von peri e. V. lei­der bestä­tigt. Die junge Frau musste ster­ben, weil sie sich in den fal­schen Mann ver­liebt hatte. Die an der Entführung betei­lig­ten fünf Geschwister sit­zen in Untersuchungshaft und schwei­gen der­weil noch immer.

Trotz ver­ein­zel­ter guter Ansätze steht die Politik dem Phänomen des Ehrenmordes noch immer hilf­los gegen­über. Es fehlt an Mut und am Willen, sich mit Ursachen und Zusammenhängen ernst­haft zu beschäf­ti­gen und dabei mög­li­cher­weise den Unmut der Verharmloser und Verschweiger auf sich zu zie­hen. Durch die­ses unver­ant­wort­li­che Verhalten wer­den wei­tere Ehrenmorde begüns­tigt. Statt die Probleme anzu­ge­hen, erge­hen sich einige Journalisten und Politiker lie­ber in kon­tra­pro­duk­ti­ven, unsach­li­chen und teil­weise dif­fa­mie­ren­den Angriffen auf Menschen, die ihrer­seits durch Kritik und Aufklärung wert­volle Beiträge zur Bekämpfung von Ehrenmorden leis­ten. Den von Gewalt bedroh­ten Menschen mit Migrationshintergrund, wie sie von peri e.V. betreut wer­den, wird dadurch in kei­ner Weise gehol­fen.

Die acht­zehn­jäh­rige Arzu Özmen stellt dabei kei­nes­wegs das jüngste Opfer in Deutschland dar. Morsal Obeidi, die im Mai 2008 von ihrem Bruder in Hamburg ersto­chen wurde, war 16 Jahre alt, die im Juni 2009 in Schweinfurt ermor­dete Büsra Özkan 15 Jahre alt. Der Wahn der­je­ni­gen, die im Namen der „Ehre“ mor­den, macht nicht ein­mal vor Kindern halt: Souzan Bakrat, die im Dezember 2011 im nie­der­säch­si­schen Nienburg ersto­chen wurde, war gerade erst­mal 13 Jahre alt.

Bislang haben diese Frauen und Mädchen in Deutschland den Status von Mordopfern zwei­ter Klasse: Demonstrationen oder Gedenkveranstaltungen fin­den ent­we­der erst gar nicht statt oder kön­nen nur eine geringe Teilnehmerzahl auf­wei­sen, wobei die Politprominenz häu­fig ebenso mit Abwesenheit glänzt wie die bekann­ten Vertreter von Migranten- oder Islamverbänden.

Für Samstag, den 21.01.2012, ruft Serap Cileli zu einem Trauermarsch und einer Kundgebung für Arzu Özmen in Demtold auf. Der Verein peri e.V. hofft auf rege Teilnahme durch die Bevölkerung, um gegen die Gewalt der „Ehrenmörder“ ein Zeichen zu set­zen.

Details für den Trauermarsch und der Kundgebung:

Datum: Samstag, der 21.01.2012
Beginn 16:00h Uhr – Ende: 18:30 Uhr

Treffpunkt: J. Müller “Ihr Bäcker e.K.” (direkt neben der Eisdiele)
Hornsche Straße 239
32760 Detmold (Remmighausen)

Der Marsch wird vor der Bäckerei star­ten und sich wei­ter in Richtung Detmolder Innenstadt und Marktplatz bewe­gen. Am Marktplatz wird dann die Kundgebung statt­fin­den.

Kontakt für wei­tere Informationen:
Thomas Baader
Hayati Demirtas
Pressestelle peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim
Website: www.peri-ev.de


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