Unser Urlaub in diesem Jahr verlief ziemlich unspektakulär. Nach einer Nacht in Le Mans ging es weiter in den Süden. Die Gegend, die wir uns ausgesucht hatten - Correze - zählt zu den am dünnsten besiedelten Regionen in Frankreich. Und so war es dann auch: Viel, viel Landschaft - wunderschön onduliert und grün. Einsame (sehr!) Wanderwege, unzählige Walnussbaum-Plantagen und Limousin-Kühe, die mit ihren Kälbchen glücklich auf den vielen Weiden meditierten.
Die Märkte voll mit den Köstlichkeiten der regionalen Marktgärten, viel Knofi, Tomaten, Käse, Walnussöl, Honig, Foie Gras und Enten in allen erdenklichen Variationen. Die Clientele fast überall: Die einheimischen Silver Surfers. Und auch die Mit-Touris, die wir sahen, alles Teil der Silberbrigade! Eins ist 'mal klar: Nach der Saison ist in France großes Oldie-Treffen!Und die andere Seite? Gefühlt steht jedes zweite Haus zum Verkauf - man wartet auf die Engländer, erzählte uns Madame. Seit der neue Flughafen in Brive erschlossen wurde, konnte Ryanair mit dem Transport der ersten Siedler beginnen.... und diese Siedler braucht die Region dort dringend, denn auch jedes zweite Geschäft steht leer, und der Rest? Montags ist sowieso alles zu, mittwochs Nachmittag auch und ansonsten ergibt man sich der Siesta und dem frühen Feierabend.... Restaurants - Bars - Bäckereien sucht man an vielen Orten vergeblich. Die wenigen Souvenir-Läden bevorraten vorwiegend Nepp - Artikel, ausnahmslos versehen mit Bildchen der Region, so etwas hatte ich seit den 70er Jahren nicht mehr in dieser Vielzahl gesehen - Ich frage mich: "Wer ist hier eigentlich die Zielgruppe?" Nur weil wir schon leicht ergraut sind, stellen wir uns doch nicht auch grau-seliges in die Hütte! Die anderen Silver Surfer sahen das offenbar genauso, denn diese Geschäfte waren leer - ich sah keinen Verkauf dort. So hatten wir Frankreich bisher noch nicht kennengelernt! Passend zum Urlaub las (lese) ich das neue Buch von Kate Mosse aus Ihrer Südfrankreich-Trilogie. Spannend geschrieben, spielt es in einem Kapitel der Deutsch-Französischen Geschichte, um das ich normalerweise einen weiten Bogen mache - dem 2. Weltkrieg. Die Einzelheiten der Situtation in Frankreich in dieser Zeit waren mir bislang nicht wirklich bewußt, und obwohl ich lange nach dem letzten Krieg geboren wurde, schäme ich mich manchmal schon ein bisschen.
Da trifft es sich gut, dass ich heutzutage Frankreich als Engländerin bereisen darf. Mit Hubby vermutet normalerweise niemand eine deutsche Frau - und mir zeigt sich daher ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied: Wo dem Deutschen Respekt und Höflichkeit entgegengebracht wird, erfährt der Engländer echte Herzlichkeit und Freundschaft.Beim Abschied fragte Madame dann noch, ob sie nicht für uns eine Zusammenkunft mit verkaufswilligen Nachbarn arrangieren könne - als wir entgegneten, dass diese Gegend doch zu weit weg wäre, um für uns praktikabel zu sein, räumte sie ein, dass es im Winter schon sehr 'triste' dort sei - das hatten wir uns auch schon so vorgestellt.... Bitte mich nicht falsch verstehen, Frankreich ist immer noch mein allerliebstes Urlaubsland, aber ich kann die Augen vor den Strukturproblemen nicht dauerhaft verschliessen. Es ist leider nicht alles nur Friede - Freude - Eierkuchen - und Daueridylle. Und der Zustand die Toiletten dort? Wie kann die 'Grande Nation' so etwas hinnehmen? - und das bezieht sich nicht etwa nur auf die von den Gemeinden unterhaltenen 'öffentlichen Toiletten' sondern auch auf die in Supermärkten, Raststätten und - schlimmer noch - in Restaurants befindlichen Örtlichkeiten. Da drängt sich die Frage auf: Wenn Sauberkeit an diesem Ort diesen Stellenwert hat, wie sieht es vielleicht in der Küche aus??? Lieber nicht drüber nachdenken!
Die Märkte voll mit den Köstlichkeiten der regionalen Marktgärten, viel Knofi, Tomaten, Käse, Walnussöl, Honig, Foie Gras und Enten in allen erdenklichen Variationen. Die Clientele fast überall: Die einheimischen Silver Surfers. Und auch die Mit-Touris, die wir sahen, alles Teil der Silberbrigade! Eins ist 'mal klar: Nach der Saison ist in France großes Oldie-Treffen!Und die andere Seite? Gefühlt steht jedes zweite Haus zum Verkauf - man wartet auf die Engländer, erzählte uns Madame. Seit der neue Flughafen in Brive erschlossen wurde, konnte Ryanair mit dem Transport der ersten Siedler beginnen.... und diese Siedler braucht die Region dort dringend, denn auch jedes zweite Geschäft steht leer, und der Rest? Montags ist sowieso alles zu, mittwochs Nachmittag auch und ansonsten ergibt man sich der Siesta und dem frühen Feierabend.... Restaurants - Bars - Bäckereien sucht man an vielen Orten vergeblich. Die wenigen Souvenir-Läden bevorraten vorwiegend Nepp - Artikel, ausnahmslos versehen mit Bildchen der Region, so etwas hatte ich seit den 70er Jahren nicht mehr in dieser Vielzahl gesehen - Ich frage mich: "Wer ist hier eigentlich die Zielgruppe?" Nur weil wir schon leicht ergraut sind, stellen wir uns doch nicht auch grau-seliges in die Hütte! Die anderen Silver Surfer sahen das offenbar genauso, denn diese Geschäfte waren leer - ich sah keinen Verkauf dort. So hatten wir Frankreich bisher noch nicht kennengelernt! Passend zum Urlaub las (lese) ich das neue Buch von Kate Mosse aus Ihrer Südfrankreich-Trilogie. Spannend geschrieben, spielt es in einem Kapitel der Deutsch-Französischen Geschichte, um das ich normalerweise einen weiten Bogen mache - dem 2. Weltkrieg. Die Einzelheiten der Situtation in Frankreich in dieser Zeit waren mir bislang nicht wirklich bewußt, und obwohl ich lange nach dem letzten Krieg geboren wurde, schäme ich mich manchmal schon ein bisschen.
Da trifft es sich gut, dass ich heutzutage Frankreich als Engländerin bereisen darf. Mit Hubby vermutet normalerweise niemand eine deutsche Frau - und mir zeigt sich daher ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied: Wo dem Deutschen Respekt und Höflichkeit entgegengebracht wird, erfährt der Engländer echte Herzlichkeit und Freundschaft.Beim Abschied fragte Madame dann noch, ob sie nicht für uns eine Zusammenkunft mit verkaufswilligen Nachbarn arrangieren könne - als wir entgegneten, dass diese Gegend doch zu weit weg wäre, um für uns praktikabel zu sein, räumte sie ein, dass es im Winter schon sehr 'triste' dort sei - das hatten wir uns auch schon so vorgestellt.... Bitte mich nicht falsch verstehen, Frankreich ist immer noch mein allerliebstes Urlaubsland, aber ich kann die Augen vor den Strukturproblemen nicht dauerhaft verschliessen. Es ist leider nicht alles nur Friede - Freude - Eierkuchen - und Daueridylle. Und der Zustand die Toiletten dort? Wie kann die 'Grande Nation' so etwas hinnehmen? - und das bezieht sich nicht etwa nur auf die von den Gemeinden unterhaltenen 'öffentlichen Toiletten' sondern auch auf die in Supermärkten, Raststätten und - schlimmer noch - in Restaurants befindlichen Örtlichkeiten. Da drängt sich die Frage auf: Wenn Sauberkeit an diesem Ort diesen Stellenwert hat, wie sieht es vielleicht in der Küche aus??? Lieber nicht drüber nachdenken!