Noch eine Woche bis es in Frankenthal wieder heißt: “In Frankenthal ist Strohhutfest…Innenstadtbelastungstest”. Dann steigt in meinem kleinen 46.000 Seelendorf wieder das größte Straßenfest der Pfalz. Vier Tage Highlife mit guten Wetter, schöner Musik und guten Wein. Für mich heißt das 4 Tage wenig Schlaf und 4 Tage unterwegs und 5 Tage Arbeit.
Anders als für die meisten aus Frankenthal und Umgebung geht für die das Strohhutfest schon am Mittwoch los. Dann wird der Stand meines Karnevalsvereins aufgebaut. Dazu gehören ein Ausschankwagen, eine Holzpergola und ein kleines Zelt. Wenn dann Mittwochabends alles soweit steht, sieht’s ungefähr so aus:
Aber bis es dann so aussieht liegen ein paar Stunden Arbeit vor uns. Los geht es morgens um 8:00 mit den Aufbau des Zeltes und der Pergola, das besondere dieses Jahr ist, das wir ein komplett neues Holzgestell für die Pergola bekommen. Alles neu alles besser alles super…Hoffentlich.
Wenn dann das Grundgerüst steht geht es für mich dann an die Dekoration, da bin ich vor 2 Jahren irgendwie reingerutscht, also mach ich es jetzt jedes Jahr. Ich muss sagen das der Aufbau mir immer Spaß macht, allgemein arbeite ich gerne mit wenn es um Handwerkliche geht. Eigentlich habe ich 2 linke Hände, aber da macht es mir immer Spaß. So geht der Mittwoch schnell um, hier ein Nagel, da ein Kabelbinder, schnell ins Lager laufen noch was holen, hier heben, da schrauben und zwischendurch mal schnell ein Bierchen. Aber immer schön wenn Abends alles fertig ist.
Dann wird sich nochmal schnell erholt, den Donnerstag morgen geht es zum ersten mal aufs Strohhutfest. Den alles wird nicht über Nacht draußen gelassen. Leider gibt’s zu viele Vandalen die da nachts Mist machen. Morgens wird dann der Bierwagen eingerichtet und die Birnen für die Lichterketten installiert und die Tische aufgestellt. Gegen Mittag wird’s dann nach Hause gehen. Powersleeping ist angesagt, den ab 20 Uhr fängt meine erste Schicht als Bedienung an. Und die geht bis Ende, also mindestens 12 bis es dann wieder heißt, Zelt für die Nacht sichern. Wenn ich abends dann gegen 1-2 Uhr ins Bett falle weiß ich was ich gemacht hab und meine Füße auch.
Der Freitag beginnt dann relativ gelassen. Den meine Schicht beginnt erst um 15 Uhr, also Ausschlafen und gut Frühstücken. Freitags bin ich für den Bierwagen eingeteilt, das ist immer recht Easy solange immer was los ist. Meine Schicht dauert bis 20 Uhr und die wird meinerseits auch pünktlich beendet, den Freitag Abend ist Grabowsky Abend, Die spielen ab 19:30 auf dem Rathausplatz da geht dann immer die Post ab. Pfälzer Rock und Riesling Schorle, besser kann man den Abend nicht verbringen.
Samstag ist dann immer mein Strohhutfesttag, auch wenn ich Nachts erst um 1-2 Uhr im Bett liege, Morgens um 7:30 klingelt der Wecker. Um Acht muss ich drin sein für die Morgenschicht. Die ist immer am langweiligsten. Die Gäste von Freitag sind einkaufen oder schlafen ihren Rausch aus, da hat man hier mal einen Kaffee oder da mal ne Cola, aber nicht wirklich viel, also Easy Schicht, die wiederum um 15 Uhr für mich beendet ist. Meist sitze ich dann bis Abends bei uns am Stand und warte bis meine Leute dann irgendwann irgendwo mal auftauchen. Da trifft man allerhand Bekannte, kann quatschen, warmtrinken und Chillen. Ich mag das eigentlich immer. Wenn dann meine Begleitungen irgendwann mal aufgetaucht sind, verschwinde auch ich dann im Gewühl des Strohhutfestes. Irgendwann wache ich dann Sonntag morgens auf und bis froh noch liegen zu bleiben. Zwar habe ich diesen mal Sonntags noch was vor, aber Arbeiten muss ich erst wieder um 19:00. Und mindestens bis 23 Uhr. Dann ist das Strohhut offiziell zu Ende. Wer meint das man dann gemütliche ins Bett kann, der täuscht. Der komplette Stand der Mittwochs in 8-9 Stunden aufgebaut wird, wird Sonntag Nacht um 23 Uhr innerhalb von 3 Stunden wieder abgerissen, den Montag Vormittag muss die Stadt wieder frei sein.
Egal wie viel Arbeit man hat, wie oft man über Dinge meckert aber ich mag das Strohhutfest wie es ist, ich mag es zu Bedienen und im Bierwagen zu stehen und natürlich auch mein Freunden Abends selber übers Fest zu ziehen. Ich genieße jetzt noch die letzten 7 freien Tage, auch wenn ich an mindestens 3 schon wieder verplant bin.
Symm