"In einer Person" - mein erster Irving und eine ganze Menge Sexual Diversity


Wer ein Buch möchte, in dem es hauptsächlich um die Suche nach der eigenen sexuellen Identität geht, der hat in In einer Person wahrlich den passenden Partner gefunden, denn der Weg, den der junge William in seinem Leben beschreitet, soll kein einfacher sein. Als bisexueller Mann wird er im Laufe der Jahre auf viel Misstrauen seitens beider Geschlechter treffen; er wird viele Männer kennenlernen; Männer, die Frauen sein wollen; er wird mit vielen Personen schlafen; er wird einige von ihnen sterben sehen; und immer geht es um Begehren und um Liebe und ihrer beider Unergründlichkeit. 
200 Seiten hat es gebraucht bis ich mit diesem Roman richtig warm wurde, doch als es endlich soweit war, konnte ich ihn für die restlichen 500 nicht mehr aus den Händen legen. Er ist dabei nicht nur ein glaubwürdiger Bericht eines in die Jahre gekommenen Schriftstellers, der über seine Liebschaften schreibt, sondern ebenso ein Werk über Toleranz, Familie und Freundschaft. Dabei schweift der Erzähler des Öfteren von seinem Hauptstrang ab - wie das bei älteren Menschen eben so ist - wiederholt Passagen und zieht manches in die Länge; trotzdem muss ich sagen, dass Bill zu den Protagonisten gehört, die man nicht nur ins Herz schließt, sondern an deren Existenz man unbedingt glauben will. Alles an ihm und seinem Umfeld scheint so echt, dass die Geschichte doch nur autobiografisch sein kann. Oder?
Nein, dem ist nicht so, denn Irving widmete dieses Buch seinem schwulen Sohn, der sich 2009 outete. Somit ist der Roman sicherlich etwas für Vertreter und Verfechter der LGBTQ-Szene, aber eben auch für all jene, die sich mit diesen Themen bisher noch nie weiter beschäftigt haben. Es geht viel um Lust und Liebe, ja, aber einen Großteil des Werkes geht es eben auch um Aids, um Selbsthass, um das Gefühl, nicht verstanden zu werden und um Verluste. Es handelt von unseren ersten, heimlichen Schwärmereien, von ersten Malen, von junger Liebe, alter Liebe, von Menschen, die tolerieren und Menschen, die es nicht können. Ich war ein bisschen erbost darüber, dass die meisten Frauen (außer wenigen Ausnahmen) in Irvings Roman ziemlich schlecht dastehen und dafür den Männern eine verständnisvolle und liebenswertere Rolle zugesprochen wird (außer wenigen Ausnahmen), aber abgesehen davon kann ich es nur jedem ans Herz legen, der sich mal wieder Zeit für ein gutes Buch nehmen will.
Lange Rezi, kurzer Sinn...
+Williams Lebensgeschichte wird authentisch erzählt, ergreift den Leser und beschäftigt sich mit sexuellem Begehren und Geschlechtsidentität in all ihren Formen. Ganz toll!
-Die ersten 200 Seiten waren für mich noch etwas holprig und es gab auffällig viele bösartige Frauen in diesem Buch.

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