Was hat das was ich hier schreibe eigentlich mit Schlaganfall zu tun?
Ich würde sagen vieles.
Der medizinische und therapeutische Bereich ist im allgemeinem nach einem Schlaganfall gut geregelt. Doch auf der psychosozialen Strecke klaffen Löcher.
Was heißt das?
Es wird Zeit dass man wieder zu leben anfängt. Voraussetzungen dafür ist, dass man ich erlittene Einschränkungen annehme und versuche damit zurechtzukommen.
Das heißt nicht, dass ich mich mit diesem Zustand abfinde. Ich muss akzeptieren, dass ich mich mit dem Zustand sehr lange Zeit leben muss und trotzdem mit Hilfe der Therapeuten an Veränderungen arbeite.
Ich muss mein Leben umstellen wenn ich nicht schon durch die Umstände dazu gezwungen bin.
Ein Mensch bei dem Multiple Sklerose Diagnostiziert wurde muss seinen Lebenslauf auch umstellen, wie ich hier erfahren habe, ich stelle mir das ungleich schwerer vor, denn der nach Schlaganfall hat das Schlimmste schon hinter sich.
Zurück aber zum Thema.
Um wieder anzufangen zu leben muss man selber aktiv werden und unter Menschen gehen. Und da bieten sich vielerorts Selbsthilfegruppen an.
Wo es das nicht gibt, gibt es sicher Hilfe so etwas zu gründen.
Die Stiftung Schlaganfall-Hilfe ist so ein Partner.
Das sicherste Mittel einen therapeutischen Erfolg zu unterstützen ist eine Aufgabe. Und ich weiß wovon ich spreche. Ich sitze im Rollstuhl, hab eine Facialis Parese, auch halbseitige Gesichtslähmung genannt, hab optisch-neurologische Einschränkungen, so dass ich fast nicht mit einem Stift schreiben kann und höre schlecht. Doch da ist nicht wesentlich.
Darauf reduziert sich nicht mein Wesen. Ich bin Vorsitzender eines Vereins mit zwei Vollzeitstellen, Mitglied des Behindertenbeirates des Kreistages, Sitze im Stadtmarketing, halte Vorträge an Berufsschulen und noch mehr.
Ein Hobby ist auch schon was.
Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.