In die Breite

Erstellt am 20. März 2012 von Mapambulo


Blood Red Shoes „In Time To Voices“ (V2)
Der Anfang macht den Unterschied und gibt die Richtung vor – Blood Red Shoes, das Duo aus Brighton, beginnen ihre dritte Platte deutlich verhaltener als den Vorgänger „Fire Like This“ – das Titelstück brettert nicht so unvermittelt los wie „Don’t Ask“ vor gut zwei Jahren. Weniger bedingungsloses Geklopfe, es geht mehr in die Breite, mehr in Richtung melodischen Indierocks und da darf es schon auch mal ein gezuckertes Riff sein wie bei „Lost Kids“. Doch auch wenn sie sich auf „In Time To Voices“ wandlungsfähiger geben, an gesunder Härte mangelt es den beiden nach wie vor nicht. Schon das dritte Stück „Cold“ haut kräftig in die Saiten, Laura-Mary Carter grölt sich mehrspurig zum Finale, den Höhepunkt in Sachen Akkordarbeit übernimmt dann aber das anderthalbminütige „Je Me Perds“, ein ziemlich rüdes Metalgewitter, das Kurt Cobain, so er es hören könnte, wohl einigen Respekt abgenötigt hätte. Ansonsten viele Zwischentöne, nicht immer die großen Ideen und manchmal („The Silence And The Drones“, „Stop Kicking“) wird recht konventionell der grobe Klotz bearbeitet. Steven Ansell kommt deutlich öfter ans Mikro als noch beim Vorgänger und darf sich mit „Night Light“, „Slip Into Blue“ und „7 Years“ an drei der besten Stücke des Albums als mehrheitlicher Stimmgeber versuchen. Dazwischen noch ein abgehacktes, windschiefes „Down Here In The Dark“ – Blood Red Shoes versuchen recht erfolgreich, etwas mehr Abwechselung in ihr Repertoire zu bringen – kein großer Schritt zwar, aber einer in die richtige Richtung. http://www.bloodredshoes.co.uk/
Live dabei:
14. April Berlin, Postbahnhof
21. Mai Münster, Sputnikhalle
22. Mai Frankfurt, Batschkapp
24. Mai Hamburg, Docks
26. Mai Leipzig, Conne Island
29. Mai Köln, Gloria
31. Mai München, Backstage