In der Iran-Falle

Von Nicsbloghaus @_nbh

Wenn es im Nahen Osten auf zum Waffengang geht, kann Deutschland unmög­lich dane­ben­ste­hen. Der Schutz Israels ist schließ­lich Staatsräson – da sollte die Wahl nicht schwer­fal­len.

Der Feind ist gelb­häu­tig, glatz­köp­fig und führt mit sei­ner Familie ein ziem­lich sub­ver­siv anmu­ten­des Leben. Ein ame­ri­ka­ni­scher Einwanderer zumal und somit das Symbol unmo­ra­li­scher west­li­cher Kultur. Vermutlich han­delt es sich bei dem Herrn und sei­ner schänd­li­chen Sippschaft sogar um ver­kappte Zionisten, die nichts ande­res im Sinn haben, als den Iran zu unter­wan­dern. Schließlich befin­det sich die Islamische Republik quasi im Kriegszustand mit Israel und ande­ren poten­zi­el­len Invasoren, vor allem den USA. Also weg mit der Fünften Kolonne. Weg mit Homer Simpson, die­ser Zeichentrickfigur. So hat es jetzt das staat­li­che Institut für die intel­lek­tu­elle Entwicklung von Kindern ent­schie­den. In ira­ni­schen Geschäften ist künf­tig kein Platz mehr für die Simpsons. Auf Nimmerwiedersehen, ihr Ungläubigen.

Zugegeben, das klingt alles ziem­lich schräg, ja gera­dezu abstrus. Der Nahe Osten liegt manch­mal eben doch in wei­ter Ferne. Nachrichten von dort wir­ken wie aus einer ande­ren Welt. Auch von Deutschland aus betrach­tet. Doch das scheint nur so. Denn der Konflikt um Teherans Atomprogramm ist längst gefähr­li­che Realität. Das Säbelrasseln auf bei­den Seiten wird immer lau­ter. Da wird geschimpft, gedroht und gewarnt. Sanktionen, Truppenaufmärsche, mili­tä­ri­sche Manöver – das volle Programm im diplo­ma­ti­schen Krieg.

http://www.theeuropean.de/christian-boehme/9879-deutschland-und-der-iran-konflikt#9879