Mit dieser Argumentation werden Menschen von Christen verletzt, verurteilt und verdammt. Dabei bleibt die Achtung vor dem Gegenüber oft auf der Strecke. Wer es wagt nur ein Wort der Bibel in Frage zu stellen ist ein Sünder, vom Teufel und verdammt dazu in der Hölle zu landen. Menschen welche die Bibel 1:1 in die Gegenwart übernehmen, fühlen sie sich in ihrer Existenz bedroht.
Sie sind überzeugt, dass ihre persönliche Ansicht die Bibel zu verstehen die einzig richtige ist. Ich bin der Meinung, dass es so viele Wege gibt die Bibel zu interpretieren wie es LeserInnen gibt. Niemand von uns kann behaupten, dass sein Weg der richtige ist.
Warum muss ich mein Gegenüber unbedingt davon überzeugen, dass seine Ansichten falsch sind? Ich haue ihm die Bibel um die Ohren und übersehe dabei, dass seine Wangen schon vorher mit Wunden übersät sind. Ich verdamme seine Art zu leben und sehe nicht, dass es der einzige Weg ist wie er überleben kann.Selbst in der Justiz wird das Gesetz in manchen Fällen nicht 1:1 umgesetzt. In der Rechtssprechung gibt es „Umstände und Präzedenzfälle“. Nur die Bibel lässt überhaupt keinen Interpretationsspielraum zu??? Wer ihr widerspricht ist (übertrieben gesagt) zum Abschuss freigegeben. Mit dem Buch der Bücher wird auf sogenannte Sünder eingedroschen bis sie so verletzt sind, dass sie vom Glauben gar nichts mehr wissen wollen!Ich habe verschiedene Kirchen und Freikirchen als Besucher, Teilnehmer und Mitarbeiter erlebt. Die Mehrheit der Menschen suchen Gott von ganzem Herzen und finden in der Gemeinde einen Weg ihren Glauben so zu leben.Ich erlebe aber in diesen Kreisen auch Hinterhältigkeit, Lüge, Verrat, Verdammung. Im Unterschied zu der Welt geschieht es im Verborgenen, hinter vorgehaltener Hand und oft „im Namen der Bibel"
Für meine (wohlverdienten) Kritiker: Ich werfe nicht alle Christen in einen Topf und stelle auch nicht die Bibel in Frage. Obschon ich viele unbeantwortete Fragen zu diesem Buch habe. Ich verhalte mich teilweise auch nicht besser als die Menschen über die ich in diesem Post schreibe. Was ich aber sicher nicht mache ist, meinem Gegenüber mit der Argumentation "In der Bibel seht" zu überzeugen, dass er falsch liegt und ich recht habe.