Montag, 27.04.2020
Als ich erwache, fällt nur schwaches Licht ins Schlafzimmer. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade einmal 05.17 Uhr ist. Noch viel zu früh. Zum Glück schlafe ich wieder ein. Genau eine Stunde später schaue ich ein weiteres Mal auf die Uhr. Doch jetzt ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Kein Wunder, nachdem ich gestern schon so früh eingeschlafen bin. Ich liege also eine Weile wach und gehe in Gedanken das nächste Kapitel meines Kurzromans durch, bis die Kinder aufwachen. Dann wird erst einmal ein wenig gekuschelt.
Während ich im Bad bin und anschließend das Frühstück vorbereite, spielen die Kinder im Wohnzimmer zusammen. Dann rufe ich die Kinder in die Küche. Die beiden verschlingen in Windeseile ihre Brote und gehen wieder spielen. Ich esse in Ruhe weiter und sprinte danach rauf in mein Büro, um das neue Kapitel zu schreiben. Allerdings komme ich nicht so gut rein heute. Dennoch schaffe ich es, das Kapitel zu Ende zu bringen. Dann geht es an die Schulaufgaben, die heute erstaunlich gut klappen.
Gleich danach stelle ich mich in die Küche, weil mein Mann heute kein allzu großes Zeitfenster zum Essen hat. Zu viele Telefonkonferenzen stehen an. Heute gibt es mal wieder Karottenpüree mit Bratwurst. Inzwischen mag die Kleine es auch total gerne. Wildfang weigert sich allerdings vehement und nimmt stattdessen lieber Müsli.
Weil das Wetter heute noch so schön ist, geht es selbstverständlich raus in den Garten. Und draußen in der warmen Frühlingssonne, tut eine Abkühlung doch gut, oder? Genau. Deshalb haben wir uns Maracuja-Shakes gemacht. So einfach und so lecker. Einfach eine Tüte Maracujasaft und eine Packung Vanilleeis im Mixer ordentlich durchmixen und schon ist es fertig.
Das Zeug war schneller weg, als wir gucken konnten. Wir müssen dringend neues Vanilleeis besorgen.
Der Nachmittag verfliegt recht schnell und nach dem Abendessen, darf Wildfang aussuchen, was wir gemeinsam miteinander machen. Denn Montags ist immer Mama-Sohn-Abend. Er möchte gern mit dem Rad fahren und nicht nur ich, sondern auch seine Schwester und Papa sollen mit. Gesagt, getan. Wir fahren gerade los, als mein Sohn Schmerzen an der Seite bekommt. Er kann es nicht definieren. Sind es nur Seitenstiche? Oder etwas anderes? Er möchte auf jeden Fall wieder nach Hause. Die Kleine ist traurig und möchte noch weiterfahren. Also geht mein Mann auf Wildfangs Wunsch mit ihm nach Hause und wir Mädels bleiben noch ein kleines bisschen draußen.
Als wir wieder zurückkommen, sind die Schmerzen wie weggeblasen. Schnell springe ich in die Wanne und spiele anschließend mit meinem Sohn ein Englisch-Lernspiel und Lego. Mein Mann befördert die Kleine ins Bett, was sich wieder einmal als schwierig erweist. Und um halb neun schicke ich meinen Sohn ins Bad. Bevor er einschläft, will er unbedingt noch einmal durchgekitzelt werden. Dumme Idee. Ganz dumme Idee. Danach ist er natürlich so richtig schön aufgedreht. Deshalb schalte ich ihm Entspannungsmusik zum Einschlafen ein.
Mein Mann und ich schauen schließlich noch drei Folgen Haus des Geldes. Es ist so spannend, dass wir einfach nicht abschalten können. Erst als Staffel 2 geschafft ist, wird der Flimmerkiste der Saft abgedreht.
Dienstag, 28.04.2020
Heute morgen bin ich wieder die Erste, die aufwacht. Doch die Kinder lassen nicht lange auf sich warten. Schnell ziehen sie wieder ab nach unten zum Spielen. Als ich ins Wohnzimmer komme, haben sie sich mit Kissen und Decken ein Bett gebaut.
Nach dem Frühstück verfasse ich ein weiteres Kapitel meines Kurzromans. Danach geht es normalerweise direkt ans Homeschooling, doch die Kleine möchte so gern mit mir spielen, dass ich uns die Zeit gönne. Die anschließenden Schulaufgaben ziehen sich mal wieder endlos in die Länge. Die am meisten gehasste Aufgabe lautet, zu einem Bild einen kleinen Text mit drei Sätzen zu verfassen. Das. Dauert. Ewig.
Zwischendurch kommt mein Mann herunter und meint zu unserem Sohn: „Da hast du mich aber ganz schön veräppelt. Das halbe Bad steht unter Wasser!“ Wildfang kichert ausgelassen. Er hat den Wasserhahn mit Tesafilm zugeklebt. Als mein Mann das Wasser aufgedreht hat, ist es zu allen Seiten gespritzt. Na ja, Dusche gespart! Was haben wir gelacht.
Zum Mittagessen gibt es Penne mit Tomaten-Sahne-Soße, Hähnchenbrustfilet und Salat. Alles wird restlos verputzt und am Ende hat meine Tochter immer noch Hunger. Zur Ablenkung spielen wir mit Barbie, danach albern wir drei zusammen herum. Die Kinder finden kein Ende, mir wird es jedoch langsam zu wild. Deshalb schalte ich ihnen die Sportstunde von Alba Berlin an. Die beiden sind mit Feuereifer dabei.
Endlich kommt der Regen, den die Natur so dringend nötig hat. Aber warum gerade jetzt? Wildfang hat nämlich einen Termin in der Sehschule, auf den er sich gar nicht freut, weil er dort ja einen Mundschutz tragen muss. Aber es geht eben nun mal nicht anders. Die Kleine parke ich bei meinem Mann im Büro, wir schnappen uns die Regenschirme und machen uns auf den Weg. Beim Augenarzt angekommen, werden wir sofort durchgewunken. Der Sehtest ist super, wie immer. Als wir wieder raus kommen, sind wir froh, die Masken abziehen zu können. Endlich wieder Luft! Plötzlich höre ich ein Klopfen. In dem Auto, das direkt vor unserer Nase parkt, sitzt Wildfangs Freund und meine Freundin. Die beiden sind auch auf dem Weg in die Sehschule. Wir freuen uns riesig, sie zu sehen. Doch es ist total komisch, dass wir uns nicht einmal drücken können. Nach zwei Minuten Plauderei müssen wir uns auch leider schon wieder voneinander verabschieden.
Wieder zu Hause möchte Wildfang fernsehen. Doch als der Regen wieder stärker wird, kommen die Kinder auf die Idee, draußen „duschen“ zu gehen. Sie laufen kichernd durch den Regen und haben Spaß.
Nach dem Abendessen geht es für die Kinder ins Bett und wir freuen uns auf das Finale von The Masked Singer. Als um halb zehn plötzlich beide Kinder auf der Matte stehen, dachte ich mir: Was soll’s? Wir haben sie einfach bis zum Ende mitschauen lassen, weil sie die Sendung auch lieben.
Dann waren wir halt alle erst um Mitternacht im Bett. Kann man mal machen.
Der Rest der Woche …
An dieser Stelle habe ich, offen und ehrlich gesagt, völlig den Anschluss verloren. Mit meinem Kurzroman bin ich so gut vorangekommen, so dass zum Ende hin das Gleiche wie immer passiert ist: Man verfällt in eine Art Wahn, möchte selbst nun unbedingt das Finale der Geschichte erleben. So schrieb ich in jeder freien Minute nicht an diesem Wochenbericht, sondern an meinem Buch weiter. Allerdings gibt es auch ansonsten nicht allzu viel zu berichten. Die ganze Woche war recht regnerisch und wir hockten daher vornehmlich in der Bude.
Es wurde sehr viel geknetet, weil eine Bekannte den Kindern als kleine Aufmerksamkeit Knete gebracht hat. Mir wurden die tollsten Kreationen an meinem Arbeitsplatz serviert.
Donnerstag haben wir gemeinsam Frozen II angeschaut. Mit dem Großen habe ich den Film schon im Kino gesehen, aber die Kleine wollte sich ihn nun auch anschauen.
Freitag hat mein Mann dann für die Kinder die lang ersehnte Matschküche gebaut. Nun fehlt nur noch der Feinschliff.
Das Wochenende verbrachten wir ebenfalls nur zu Hause. Wir sind nicht ein einziges Mal vor die Tür gegangen. Keiner hatte so richtig Lust. Deshalb ist der nächste Lagerkoller auch schon vorprogrammiert.
to be continued …