... in 600 days.

Von Gummiball
Japan zu erobern ist eine durchaus aufwendige Geschichte. Da will nichts übers Knie gebrochen werden, frei nach unserer Angie ist das eine "Politik der kleinen Schritte", eine langwierige Politik.
Begriffsklärung: Conquer
  • conquer, curb (to put down by force or authority)
  • conquer (take possession of by force, as after an invasion) "the invaders seized the land and property of the inhabitants"; "The army seized the town"; "The militia captured the castle"
  • conquer (overcome by conquest)
Das ist es natürlich NICHT - diese Aktion würde wahrscheinlich noch vor der Einreise enden. Conquer wird beim Autor dieses Blogs (Die verrückte Stimme im Kopf) als erobern im Sinne von Japan entdecken und erkunden, mich in Japan einfinden, einer fremden Kultur auf die Schliche kommen.
Wo fängt der durchschnittliche Blogger mit dem bloggen also an? Man werfe einen kurzen Blick in die verbreitete Literatur und stelle fest: Man fange am Anfang an. Nun gut...
Die Odyssee begann vergangenen November mit einer fixen Idee und dem ersten Japanisch-Kurs, Bewerbung um einen Austauschplatz und Anmeldung für den Sprachkurs in Bochum. Bis dato nicht das Problem :)
Der wahre Spaß beginnt nach der Bewerbung und mit Erhalt der vorläufigen Zulassung. Beantragung eines Visums bedeutet sehr viel Papierkram, medizinischer Check, Röntgenbilder, finanzielle Durchleuchtung usw. Hinzu kommt das Ausfüllen der Bewerbungsformulare für die International Christian University (um die Uni endlich mal genannt zu haben), was auf der einen Seite nur pro forma ist (angenommen durch die Austauschvereinbarung ist man ja eigentlich schon), aber man will sich ja von der "guten" Seite zeigen. (So als interessante Randnotiz, bis zu diesem Zeitpunkt war ich bereits aufgefordert 14 Passfotos von mir nach Japan zu schicken - nen paar richtige Schmuckstücke sind dabei gewesen)
1000€ bis 1200€ diesen monetären Bedarf sehen Stipendiengeber, Universitäten, Stiftungen etc. für den gemeinen Studenten. Also prügelt man sich durch weitere Formulare und bewirbt sich und bewirbt sich und bewirbt sich, teilweise unterstützt, teilweise eher irre geführt vom International Office in Münster, manchmal mit dem Wissen um die geringe Wahrscheinlichkeit und manchmal doch mit einer gewissen Hoffnung.
Im Juli kam dann das "Certificate of Eligibility" an (Positive Bestätigung das man als würdig erachtet wurde sich um ein VISA bei einer japanischen Botschaft, in einem Konsulat zu bewerben) und der Flug war gebucht. Man bewirbt sich um einen Platz im Studentenwohnheim und mal wieder um Stipendien.
Nach den Klausuren im August ging es dann nach klein Japan (liegt rund ums japanische Generalkonsulat in Düsseldorf) ins Konsulat und reicht die Unterlagen für das VISUM ein - ne Woche später darf man es dann abholen. Auch recht prickelnd ist die weitere Vorbereitung: Daten sichern, Unterlagen kopieren, Hotel für die Zeit bis zur Öffnung des Studentenwohnheims buchen, Studenplan zusammenstellen usw. - ganz nett ist die Tatsache dass man eine Menge zu feiern hat. ;)
Naja, jetzt habe ich mal nen Moment und freue mich auf den Trip und auf die sicherlich spannende Zeit. Wieso eröffne ich den Blog mit so vielen spannenden Details - naja ich muss es eh mal zu Papier bringen als Gegenleistung für die Studienunterstützung, die ich indirekt vom DAAD bekomme. Tja hier steht nun das meiste schon einmal drin.
Am 30.08. lange ich abends in Tokyo. Bis dahin bin ich noch per Handy erreichbar. Ich werde euch hier mit Bildern, Infos und ggf. mehr versorgen.
Verabschiedung :) D