Im Rahmen meines aktuellen Projektes habe ich eine Masterarbeit von Gabriele Vassena betreut. Diese Masterarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Erfolgsfaktoren von „Knowledge Transfer“-Prozessen in internationalen Projekten zu untersuchen und zu identifizieren. Dieses Ziel passte sehr gut zu meinem aktuellen Projekt, welches den internationalen Rollout eines standardisierten Prozesses zum Hauptziel hat. Somit konnten wir neben der Projektarbeit fundierte Erkenntnisse bezüglich eines internationalen „Knowledge Transfers“ generieren.
Während traditionelle Marktwirtschaften auf Produktionsfaktoren wie Land und Kapital vertrauen, ist heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil das Wissen und der Wissenstransfer. Dieser ist nicht nur entscheidend für eine Marktwirtschaft, sondern besonders in einer Managementberatung ist dies für den Gesamterfolg eines Projektes wichtig.
Der erfolgreiche Wissenstransfer in der Managementberatung muss sich diverse Ziele setzen, um eine problemlose Übergabe zu garantieren. Besonders in internationalen Projekten ist der multikulturelle „Knowledge Transfer“ ein entscheidendes Ziel.
Hier sehe ich folgende Schwierigkeiten und Hürden, die es zu überwinden gilt.
- Es muss auf die kulturellen Eigenheiten und damit einhergehenden Ängste und Frustrationen der Projekteilnehmer eingegangen werden.
- Die Sprachbarrieren und unterschiedlichen Zeitzonen in der Arbeitszeit müssen beachtet werden.
- Der optimale „Knowledge Transfer“ muss auf internationale Unterschiede in der Ausbildung der Ansprechpartner und in der Organisationsstruktur (z.B. Part-time Jobs, hohe Fluktuation) eingehen.
Im folgenden habe ich ein paar Tipps für ein internationales Wissensmanagement zusammengefasst:
- Wichtig ist das Wissen in einer Organisation optimal zu beeinflussen. Das Wissen sollte mit verschiedenen Tools, Methoden und Techniken nachvollziehbar und dokumentierbar sein.
- Vertrauen, Transparenz und Flexibilität sind entscheidende Faktoren für einen reibungslosen Wissenstransfer.
- Entscheidend für den Erfolg ist die Kommunikation der Projektteilnehmer auf Berater- und Kundenseite. Eine funktionsfähige IT-Unterstützung und ein Incentivierungssystem sind hilfreich.
- Es muss ein kontinuierlicher Lernprozess und eine kontinuierliche Begleitung des Lernprozesses angestrebt werden. Das gilt insbesondere für kurze Projekte.
- Wichtig ist das Wissen zu „konservieren“, d.h. Ziel sollte es sein, durch IT Tools und eine schriftliche Dokumentation Wissen nachvollziehbar zu machen. Es sollte ein hoher Standard des Wissenstransfers angestrebt werden und sollte nicht an der Oberfläche kratzen, sondern in die Tiefe und in die Breite gehen.
- Sinnvoll ist es zudem, dass es fixe Ansprechpartner auf Berater- und Kundenseite für den Wissenstransfer gibt, die den Prozess kontinuierlich steuern und begleiten.
Kurz zusammengefasst: Es ist wichtig, dass alle Projektteilnehmer auf Beraterseite und auf Kundenseite ein entscheidendes Ziel haben: Ein funktionierendes „Knowledge Transfer Management“ zu etablieren. Dies sollte durch eine geeignete System- und Prozessunterstützung und durch kontinuierliche Kommunikation (z.B. Jour Fixe) gefördert werden, in der auf kulturelle und sprachliche Hürden eingegangen wird. Entscheidend ist ebenfalls der Wille aller „Mitwirkenden“ ihr Wissen zu teilen. Ein detaillierter Zeitplan mit konkreten Aufgaben hilft dabei.