Immlers Riesel-Bad

Immlers Riesel-BadEin Bad ist für uns mittlerweile schon zur Selbstverständlichkeit geworden. Dusche und Badewanne - alles kein Problem.

Aber das war natürlich nicht immer so und ist auch noch nicht überall so.Noch in der Generation meiner Eltern gab es nicht überall ein Badezimmer, Toiletten waren oft noch "über den Hof". Da musste man dann mit der Kerze raus durch Wind und Wetter auf den "Donnerbalken" mit dem Herzerl an der Tür.Für die Nacht gab es natürlich Nachttöpfe oder "Klostühle".Für uns sind solche Zeiten, glücklicherweise, mittlerweile vorbei - aber mein Fundstück stammt noch aus dieser Zeit.Es erzählt von den Bemühungen den Komfort Einzug halten zu lassen,  in Zeiten als noch nicht jede Wohnung in unseren Breiten über eine Dusche verfügte.Also los....




Die Zeiten waren hart, sind sie teilweise noch immer. Wenn ich früher als Kind zu meinen Großeltern kam, da gab es neben dem Haus noch ein Wirtschaftsgebäude und dort war eine Tür mit einem kleinen Herz. Ihr wisst es, dahinter ein alter Klo direkt verbunden mit dem "Puhlloch" (also der Güllegrube).

Wenn diese Grube stark gefüllt war, dann nahm man den "Puhlschöpper" und dünkte den Garten.Als ich Kind war, da wurde diese Toilette nur noch sporadisch von meinem Opa genutzt, längst war im Haus ein Bad mit Toilette.Diese Toilette im Hof gibt es aber auch heute noch, wenn sie auch nicht mehr benutzt wird.Immlers Riesel-BadMein Vater kann auch von diesen Dingen erzählen, auch in seiner Kindheit war die Toilette noch im Hof des Bauerngehöftes. Für die Nacht gab es Nachttöpfe und in manchen Haushalten auch einen "Klostuhl".

Ein Bad gab es natürlich ebenfalls nicht. Badetag? Dafür musste man sich in der Waschküche einfinden. Dort stand der große Kessel. Ein "Multifunktionskessel" quasi. Hier wurde die Wäsche gewaschen, aber auch am Schlachttag die Wurst und das Fleisch. Der gesamte Aufbau ist heute nicht mehr vorhanden, nur der reine Kupferkessel hat bei uns noch überlebt.

Das heiße Wasser wurde dann in eine Zinkwanne gefüllt und für die Kinder war "Badetag". Gab es mehrere Kinder, dann musste das heiße Wasser für alle reichen.Irgendwann kamen dann natürlich die ersten Bäder auf, auf dem Land jedoch meist etwas später. Ein solches Bad war ja teuer. Eine billigere Lösung war so etwas, wie mein heutiges Fundstück."Immler´s Riesel-Bad"Immlers Riesel-BadDurch Zufall bin ich in einem Online-Auktionshaus darüber "gestolpert". Ich wollte den Artikel eigentlich erwerben, leider war jemand anderes schneller. Aber dankenswerter Weise durfte ich die Bilder der Auktion für meinen heutigen Beitrag verwenden - habe sie aber leicht abgeändert.Eigentlich handelt es sich dabei um einen Wasserbehälter (oben zu sehen) welcher mit einem Schlauch mit einem Ring verbunden ist (beides links). Dieser Ring hat mehrere kleine Löcher und wird um den Hals gelegt. Dreht man nun den Hahn auf, rieselt das Wasser durch die Löcher am Körper herab - eine einfache Form einer Dusche.

Immlers Riesel-Bad

Erinnert mich irgendwie an die Methode in alten Western, wenn irgendwelche Cowboys unter Fässern stehen. Aber eine einfache und sicherlich günstige Lösung zur eigenen Dusche zu kommen.Von wann diese Vorrichtung stammt und ob die Firma damit große Erfolge feiern konnte bleibt mir verborgen. Aber ein schönes Stück Zeitgeschichte.Wer den Online-Shop der "Rochhausmühle" gerne besuchen möchte,die mir freundlicherweise die Artikelbilder genehmigt haben,einfach hier klicken!Habt Ihr schon von einer solchen Dusche gehört?
Oder vielleicht sogar gesehen?
Ich grüße Euch
Björn :)

Immlers Riesel-Bad
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