Aber warum nur? Nun ja, beim ersten Mal (2012) waren es ja nur ein paar Tage im Anschluss an Jamaika. Beim zweiten Mal waren es geschlagene zwei Wochen, in denen ich von Punta Cana über Bayahibe, den Südwesten bis an die Nordküste gereist bin.
Naja und dieses Mal – gab es auch wieder mehrere Gründe. Zum einen natürlich die Freundschaften, die dort entstanden sind. Zum anderen, weil ich einfach auch wieder Sonne pur haben wollte. Und Erholung. Und einen Tapetenwechsel. Und ohne Stress von A nach B reisen ohne selbst fahren zu müssen. Abwechslung. Gutes Essen. Und einen Ort, wo ich entspannt Urlaub machen kann ohne dass man mir ständig etwas verkaufen will und ich mir nicht unter hunderten von anderen Touristen ein Plätzchen an der Sonne erkämpfen muss.
Man könnte jetzt sagen, dass ich das ja auch anderswo haben könnte. Das stimmt. Aber irgendwie wollte ich noch einmal an die Orte zurück, die ich während des ersten Aufenthalts kennengelernt habe, also auf die Halbinsel Samaná und vor allem in das Hochland.
So habe ich es auch gemacht und vor allem über unseren Aufenthalt im Hochland möchte ich ein bisschen mehr erzählen. Denn dort bekomme ich genau das, was ich mir vorgestellt habe. Und das würde ich jedem empfehlen, der das ruhigere und vor allem authentischere Gesicht des Landes kennenlernen will. Also auch und gerade jüngeren Urlaubern, die im Urlaub die Abwechslung suchen und aktiv sein wollen. Sogar Jugendlichen, die wirklich etwas erleben wollen, das den Adrenalinspiegel zwischendurch einmal ansteigen lässt. Aber auch Familien mit kleineren Kindern und – man verzeihe mir diesen Ausdruck – ältere Semester, die gerne wandern gehen, kommen hier auf ihre Kosten. Für alle gibt es einen meiner Meinung nach optimalen Ausgangspunkt – und zwar ist das Jarabacoa in der Region rund um La Vega und der zweitgrößten Stadt Santiago.
Und ich sage Euch auch warum:
Fernab von Hotelburgen gibt es im Ort Jarabacoa einige wenige Hotels, die sich zwischen einfachen Unterkünften und oberem Mittelklasse-Hotel bewegen. Der Ort ist eine mittelgroße Stadt, aber viele Touristen kommen hier höchstens zur Hochsaison und (leider!) meist nur für einen Tagesausflug.
Aber wenn man sich wie ich mich in den fünf Tagen vor Ort ein bisschen auf den Ort einlässt, dann erlebt man wie das Leben des Durchschnitts-Dominikaners wirklich aussieht. Man sieht morgens die Schüler in ihren Uniformen zur Schule laufen. Mopeds mit zwei oder drei Leuten drauf, die zur Arbeit fahren. Klapprige Pick-ups, die die regionalen Produkte zum Markt fahren. Jugendliche, die sich treffen und mit dem neuesten Handy prahlen. Und Merengue und Bachata Musik aus den Lautsprechern in allen Bars und Kneipen, und in vorbeifahrenden Autos, zu denen spontan getanzt wird und abends im Park nach Sonnenuntergang ein kühles Bierchen getrunken wird um über den vergangenen Tag zu quatschen. Man muss sich einfach nur die Zeit nehmen und sich ein bisschen auf den dominikanischen „way-of-life“ einlassen. Dann ist man schnell genauso ent-schleunigt. Und dann soll noch einmal jemand sagen, dass man sich nur am Strand erholen und entspannen kann!
Aber wie schon erwähnt – gerade hier im Hochland ist im Grunde das Mekka für alle diejenigen, die eben gerade nicht nur auf der faulen Haut liegen wollen (obwohl das hier in einer Hängematte auch prima geht).
Was für Jugendliche und junge Erwachsene interessant ist, sind neben eher „gewöhnlichen“ Ausflügen zu Wasserfällen zum Beispiel solche actiongeladene Touren wie Wildwasser-Rafting, Canyoning (also abseilen an Felsen und Wasserfällen, durch Schluchten schwimmen und laufen) und Gleitschirmfliegen.
Für jüngere Kinder kann es auch etwas gemächlicher zugehen und so kann man mit dem Mountainbike Touren fahren oder auf gutmütigen Pferden oder mit einem Jeep zu den Wasserfällen Baiguate und Jimenoa fahren, in denen man auch Baden gehen kann.
In der Rancho Baiguate, die nach wie vor mein persönlicher Tipp ist, gibt es außerdem ein großzügiges Gelände mit Fußballplatz, Spielplatz, Pool, Billardtischen und fünf süßen freilaufenden Ponys, auf dem Kinder herumtollen können. Auf der hoteleigenen Farm kann man sich auch den Anbau von Macadamia-Nüssen und einheimischen Früchten erklären lassen.
Die Region rund um Jarabacoa ist prima zum Wandern geeignet und die Landschaft erinnert, bis auf einzelne Palmen, tatsächlich auch an unsere Alpenlandschaft. Höhepunkt ist die Besteigung des höchsten Bergs der gesamten Karibik, dem Pico Duarte mit sagenhaften 3.098 Metern.
Ein Abstecher nach Constanza kann ebenfalls interessant sein, aber nur mit dem eigenen PKW, weil man sonst zur Hauptsehenswürdigkeit, dem Wasserfall Saltos de Aguas Blancas, mit dem Motoconcho fahren muss, was für das verweichlichte mitteleuropäische Hinterteil bei 45 Minuten Fahrt eher eine Qual ist :-)
Ich habe alle diese Dinge schon in den vorherigen Urlauben gemacht. Bis auf das Paragliding, um das ich mich bis heute erfolgreich gedrückt habe. Dafür war ich dieses Mal beim Canyoning. Aber, wie schade (hust-räusper), ich konnte leider keine Kamera mitnehmen, weil sie nass geworden wäre. Daher gibt es leider keine Bilder von mir und meinen Versuchen mich im Wasserfall am Fels abzuseilen. Aber spaßig war es allemal. Also traut Euch – hinfahren und ausprobieren!!!
Wenn Ihr Euch selbst vergewissern wollt, ob ich mit Recht zum Wiederholungstäter geworden bin, ich gebe Euch sehr gerne Tipps für einen wirklich abwechslungsreichen Urlaub in der Dominikanischen Republik!