Das ist Marlena.
Marlena war meine erste Pflegekatze, die ich für Pfotenhelfer e. V. bei mir aufnahm. Sie lebte nur sehr kurz bei mir, weil sie jemanden brauchte, der sie nach der Amputation ihres Beines besser betreuen konnte, aber sie hat einen sehr tiefen Eindruck bei mir hinterlassen.
Sie war die tapferste Katze, die ich je kennenlernen durfte.
Obwohl sie gerade erst einen Autounfall hinter sich hatte und damit klarkommen musste, dass sie von nun an nur noch dreibeinig durch’s Leben gehen würde, war sie so lebensfroh! Sie erklomm das Sofa trotz hinderlichem Verband, genoss den warmen Sonnenschein und liebte es, am offenen Fenster zu sitzen und sich streicheln zu lassen.
Von Marlena können wir alle noch viel lernen.
Das sind Fernando und Indira.
Auch sie sind echte Lebenskünstler, denn der Karthäuser Fernando und seine Mama waren bereits 16 und 17 Jahre alt als sie zu mir kamen. Doch ihr Alter merkte man ihnen kaum an – für Unsinn waren sie immer zu haben.
Sie wussten, wie man gut lebt: Immer die sonnigen Seiten suchen.
Mittlerweile leben sie getrennt und gehen erst so richtig auf, wie ich hörte. Endlich ohne die Überwachung der Mama und dass der Sohn auch mal aus Hotel Mama auszieht war ja wohl alle höchste Zeit!
Das sind Tom und Lady.
Sie schauen gerade fern im Katzenklo, wohin sich eine Fliege verirrt hatte. Nur einer der vielen lustigen Momente, die ich mit den beiden verschmusten und verspielten Persern hatte.
Ein besonderes Ereignis etwa war der Aufbau und die Einweihung des neuen Kratzbaums. Hier wurde erstmal ganz klar festgestellt: Die Chefin bin ich.
Allerdings war dieser Posten nicht unbedingt sicher: In regelmäßigen Kämpfen, nach denen ich große Fellknäule einsammeln durfte, musste erst bewiesen werden, wer sagt, wie es läuft. So richtig klar waren die Ergebnisse allerdings nicht. Meist endete eine kurze Prügelei damit, dass beide sich einfach fallen ließen oder noch in gegenseitiger Verknotung einschliefen.
Naja, eigentlich hatte man sich ja doch lieb, gell?
Was mich anging, war klar, wer hier das Sagen hatte:
“Den wolltest Du doch eh nicht zurückgeben, stimmt’s?”
Auch diese zwei haben übrigens pünktlich zu Weihnachten ein liebevolles neues Zuhause gefunden.
Und ich? Ich habe es munkeln hören, dass Ende der Woche neue Mitbewohner eintreffen – und ich bin schon unglaublich gespannt!
Bis dahin schwelge ich in Erinnerungen…