Ende 2009 war jede fünfte Frau zwischen 41 und 45 Jahren kinderlos. Von 1`000 Frauen diesen Alters wurden nur noch drei schwanger. Bei den über 50-jährigen Frauen ist nur jede sechste kinderlos.
Der West-Ost-Vergleich zeigt, dass bei den Jahrgängen 1959 bis 1963 in den alten Bundesländern 19 Prozent ohne Nachwuchs blieben, während in den neuen Bundesländern nur sieben Prozent kinderlos waren.
Bei den Jahrgängen 1964 bis 1968 sind im Westen doppelt so viele Frauen kinderlos, wie im Osten. Die Geburt des ersten Kindes erleben Frauen in Landesdurchschnitt mit fast 29 Jahren.
Folge: Paare nutzen immer häufiger die Fortpflanzungsmedizin, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. 2008 nahm die Zahl der behandelten Paare verglichen mit dem Vorjahr um zwölf Prozent zu, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte.
47 Prozent der neu behandelten Paare beanspruchten die Fortpflanzungsmedizin wegen der Unfruchtbarkeit des Mannes, bei 17 Prozent war die Frau unfruchtbar, und bei weiteren 23 Prozent waren es beide Partner.
Bei fast jedem zehnten Paar stellten die Ärzte den Grund für die Unfruchtbarkeit nicht fest.
Insgesamt liessen sich 2008 1,6 Promille der Frauen in gebärfähigem Alter behandeln. Das Durchschnittsalter der erstbehandelten Frauen lag bei 36 Jahren, also fünf Jahre über dem Schnitt der Mütter bei der ersten Geburt.
Am häufigsten, in fast drei von vier Fällen, wurde die Methode angewandt, bei der Spermien direkt in die Eizelle injiziert werden. In gut einem Fünftel der Fälle wurden Eizellen und Spermien im Reagenzglas zusammengeführt. Drei Prozent der Paare liessen gespendete Samenzellen verwenden.
Die Behandlung führte bei einem Drittel der Frauen zu einer Schwangerschaft, wie es hiess. Auf Behandlungszyklen bezogen entspricht das einer Erfolgsquote von 22 Prozent, ein Wert der seit Jahren ungefähr gleich bleibt.
Wieviele Eizellen insgesamt zur künstlichen Befruchtung entnommen wurden, wurde nicht bekanntgegeben.
Der vorhergehende Teil zu dieser Serie >>>Durchschnittsalter der erstgebärenden Mütter steigt.