… mit dem Schwert sehr spannend. Alle 2-3 Seiten fragt man sich, wann fliegt Catalina auf und kann das wirklich real sein. Doch aus irgendwelchen Gründen fliegt sie nicht auf. Stattdessen steigt die Spannung durch diese ständige Gefahr ins Unermessliche. Man weiß sehr genau, irgendwann ist es soweit. Irgendwann muss es soweit sein und irgendwann wird sie sich rechtfertigen müssen. Natürlich ist mehr als aufmerksamer Leser schon klar, dass das nicht auf Seite 100 ist, wenn das Buch tatsächlich über 600 Seiten hat, aber dennoch befürchtet man es ständig.
Die Situation für Frauen im Mittelalter war nun wirklich keine einfache, aber dennoch lässt sich das Buch sehr gut lesen. Ich als Leser begleitete die Protagonistin durch ihre Welt und kann mir mittels Kopfkino eine gute Vorstellung davon verschaffen wie sie ausgesehen haben muss und wie sich das Verhalten im Laufe der Zeit immer mehr der Männerdomäne und der männlichen Welt angepasst hat.
Insgesamt finde ich, dass die Geschichte stark an die Geschichte der Johanna von Orleans. Auch sie meine selbstbewusste Frau des 15. Jahrhunderts. Insgesamt hat sie also knapp 100 Jahre vor unserer Nonne Fähnrich beziehungsweise Catalina de Erauso gelebt. Die Geschichten jedoch ähneln sich, denn Johanna wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie Männerkleidung trug und auch Catalina de Erauso trägt nachweislich keine Frauenkleidung.
Schon vom zweiten Kapitel an beginnt sie sich in ihrer Rolle als Mann, genauer gesagt als Francisco, wohl zu fühlen. Sie finde das gut, dass die plötzliche Beinfreiheit hat und auch die kurzen Haare stören sie nicht im Geringsten. Im Gegenteil auch sie findet sie praktisch.
Das Leben der Frauen aus dem Mittelalter ist nicht mit dem Leben der Frauen von heute zu vergleichen. Ich stimme Soleil zwar zu, dass es auch heute noch Frauen gibt, die mit Unterdrückung zu kämpfen haben, allerdings sehe ich sehr wohl einen Wandel der so ein Vorgehen gegen Frauen nicht duldet. Es gibt Gesetze gegen Missbrauch und die Gewalt unterdrücken sollen. Natürlich bin ich nicht so naiv zu glauben, dass es keine Straftaten gibt. Allerdings glaube ich, dass es deutlich weniger sind als jene im Mittelalter an der Tagesordnung waren. Heute gibt es so etwas wie einen Rechtsstaat und der gilt auch für Frauen. Von vor dem Gesetz darf es keine Unterschiede in Bezug auf die Geschlechter und ihre Rollen geben.
Genauso wie vor dem Gesetz ist es doch auch mit der Wahl heutzutage. Es gilt das gleiche Wahlrecht für Frauen wie für Männer.
Morgen möchte ich euch kurz etwas zum Thema die Frau in der Geschichte vorstellen. Für heute soll es dieser Beitrag aber erst einmal gewesen sein.