Immer mehr Kinder werden missbraucht- Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen!

Immer mehr Kinder werden missbraucht- Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen!
Immer mehr Kinder werden sexuell, körperlich und seelisch misshandelt.
Das Kinderschutzzentrum in Göppingen stößt bei der Behandlung traumatisierter Opfer inzwischen an seine Grenzen.
Immer mehr Kinder werden missbraucht- Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen!
Immer mehr Kinder werden sexuell, körperlich und seelisch misshandelt. Foto: Archiv
 "Die Anzahl und der Schweregrad der Fälle mit komplexer Traumatisierung haben zugenommen."
Michael Pfeifer vom Kinderschutzzentrums in Göppingen hatte keine guten Nachrichten, als er am Montag dem Jugendhilfeausschuss des Kreistages bei seiner Sitzung im Böhmenkircher Rathaus den Jahresbericht für 2009/10 vorlegte.
Demnach hat die Einrichtung des deutschen Kinderschutzbundes 2009 insgesamt 104 Fälle von Kindesmisshandlung bearbeitet, 2010 waren es 106. Pfeifer ist überzeugt, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt: "Zu den meisten Misshandlungen kommt es in der Familie und Bekanntenkreis - und da werden nur die wenigsten Fälle angezeigt."
Und so werden die Misshandlungen meist erst dann bekannt, wenn die Opfer selbst den Weg zur Beratungsstelle finden - und das sei überwiegend erst ab einem Alter von 14 Jahren der Fall, so Pfeifer.
Viel mehr als die rund 100 Fälle im Jahr könnte die Beratungsstelle auch nicht bewältigen, da er und seine beiden als 50-Prozent-Kräfte beschäftigten Mitarbeiterinnen bereits am Limit seien. Deshalb könne das Kinderschutzzentrum bei akuten Notfällen zwar schnell reagieren, um "den Schutz für das Kind sicherzustellen." Kontinuierliche Beratung und Behandlung könne man aber im Schnitt erst nach vier Monaten anbieten, räumte Pfeifer ein.
Dass diese Wartezeiten für die Betroffenen eine Tortur darstellen, belegte der Psychologe mit der Odyssee eines geschiedenen Vaters: Als dieser erfährt, dass sein bei der Mutter lebender kleiner Sohn von deren neuem Lebenspartner sexuell misshandelt wird, erstattet der Vater sofort Anzeige.
Doch statt den Täter rasch aus dem Verkehr zu ziehen, nimmt zunächst nur die Bürokratie ihren Lauf: Im Ermittlungsverfahren müssen erst ein Verfahrenspfleger bestellt und Gutachten erstellt werden. Auch das Verfahren vor dem Familiengericht zieht sich. Erst nach einem Jahr bekommt der Vater das Sorgerecht und die Situation des Kindes ist gesichert.
Übrigens kann die Beratungsstelle auch jetzt erst mit der Traumabearbeitung beginnen: Zuvor habe man "nur stabilisierend mit dem Jungen arbeiten können, um den Wert der Aussage des Kindes im Strafverfahren nicht zu gefährden", bedauert Pfeifer.
Bei der Art der Misshandlungen hat der Leiter der Beratungsstelle einen Wandel festgestellt: Früher waren sie 80 bis 90 Prozent sexueller Art, heute sind es nur noch 60 Prozent. Dagegen haben körperliche (23 Prozent) und seelische Misshandlung (15 Prozent) deutlich zugenommen.
Neben den Opfern und ihren Angehörigen bietet das Kinderschutzzentrum auch Fachberatungen für Ärzte, Lehrer und Erzieher an. Diese Hilfe wird immer häufiger in Anspruch genommen: Von 33 im Jahr 2007 ist sie auf 80 im Jahr 2010 gestiegen. Hintergrund bildete in den meisten Fällen die Frage, wie man beim Verdacht auf sexuellen Missbrauch reagieren soll.
Im angestrebten Netzwerk für einen besseren Kinderschutz hält die Göppinger Beratungsstelle einen möglichst frühen Kontakt zu gefährdeten Eltern für wichtig. Daher wurde verstärkt mit Familienhebammen zusammengearbeitet. Während diese Kooperation inzwischen gut klappt, ist Pfeifer von der Zusammenarbeit mit den Grundschulen enttäuscht: Obwohl vom Kinderschutzzentrum mehrfach Vorträge angeboten wurden, habe es keine einzige Anfrage gegeben.
Geislingens Stadtjugendpfleger Rudi Ebert und Volker Landskron vom Kreisjugendring baten Pfeifer um konkrete Zahlen, um das Kinderschutzzentrum eventuell personell aufstocken zu können. Landrat Edgar Wolff bremste hier allerdings sofort und erinnerte an die eh schon leeren Kassen beim Landkreis: "Die Sozialausgaben steigen im kommenden schon ohne zusätzliches Personal."
Quelle: http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislinger_alb/Immer-mehr-Kinder-werden-missbraucht;art5567,1131479

Immer mehr Kinder werden missbraucht- Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen!

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt



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