Deutsche Software-Nutzer in Firmen sind nach einer Umfrage des Bundesverbandes der IT-Anwender VOICE unzufrieden und geben der Preisgestaltung der Anbieter durchgehend schlechte Noten. Außerdem dem beklagen sie sich über Komplexität und mangelnde Transparenz, eine Kritik, die die Anwendervereinigungen auch teilen.
Umfrage legt erschlagende Komplexität offen
Der Verband hatte seine Mitglieder befragt, wie zufrieden sie mit der Preisgestaltung und Lizenzpolitik der großen Software-Anbieter wie SAP, Microsoft, Oracle und IBM bei ERP-Software, Business Intelligence / Data Warehouse, Datenbanken und Security auf einer Skala von 0 (vollkommen unzufrieden) bis 10 (absolut zufrieden) sind. Und dabei schnitten alle Hersteller schlecht ab. Die meisten erreichten nur Werte zwischen drei und vier Indexpunkten.
Das kennt man ja auch schon seit Jahren, wobei besonders die Komplexität des Lizenzmanagements bei SAP so hoch geworden ist, daß kaum ein Unternehmen ohne zusätzliche externe Dienstleister in der Lage ist, die passende Software für sich zusammenzustellen oder gar zu konfigurieren – dort verdient sich schon jahrelang eine ganze Branche von sogenannten SAP-Beratern eine goldene Nase.
Man braucht einen Doktortitel, um den nötigen Durchblick zu bekommen
„Und um die Preisliste zu verstehen, wäre es mitunter hilfreich, promoviert zu haben“, sagt dazu Andreas Oczko, seines Zeichens Vorstand für die Themen Operations, Service und Support bei der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG). Die Anwender rechnen kaum damit, dass sich die Situation ändern wird. In der VOICE-Umfrage gehen 84 Prozent davon aus, dass die Komplexität in den kommenden Jahren sogar zunehmen wird.
Das zunehmende Angebot von Cloud-Diensten hat inzwischen den Lizenzdschungel noch undurchschaubarer gemacht, und in vielen Firmen sind gleich mehrere Mitarbeiter für das Lizenzmanagement unumgänglich – Zeit für Veränderungen!