Immer mehr Freifunk-Zugänge in Lüdinghausen

Erstellt am 7. September 2015 von Klaus Ahrens

Zu Beginn der Woche habe ich mal wieder auf die Übersichtskarte des Bürgernetzes Freifunk geschaut – und schon wieder ist ein gutes Dutzend Zugangspunkte hinzugekommen.

Die Karte zeigt neue Zugänge in grün. Nach vierzehn Tagen Betrieb wechseln die dann auf blau. Ein rot angezeigter Zugang ist nicht aktiv – in der Regel sind das neu eingerichtete Zugänge, die noch nicht an ihren endgültigen Standort verbracht worden sind. Die kleinen braunen Punkte rund um einen Zugangspunkt stehen für jeweils einen Gast in diesem Knoten.

Hit der Woche ist eindeutig das Café Terjung, das im Hauptgeschäft drei Router, in der Innenstadtfiliale zwei Router und im Café Reitstall an der Burg Vischering weitere 3 neue Router ins Freifunknetz in Betrieb genommen hat.

Auch die Volksbank Lüdinghausen in der Innenstadt bietet jetzt einen Freifunk-Zugang, und die Gaststätte „Zur Mühle“ nimmt gerade ihren zweiten Router für das Bürgernetz in Betrieb. Im Paterkamp ist ebenfalls ein zweiter Zugang hinzugekommen, und auch die Musikschule Münsterland von Sascha Jörges hat jetzt zwei Zugänge freigegeben.

Insgesamt sind schon ca. 50 Internetzugänge über Freifunk in Lüdinghausen aktiv – und das in nur knapp drei Monaten dank Alexander Kallenbach und anderen Freifunk-Aktivisten, die den Gedanken des freien Internet promoten.

Sicherung gegen Abmahnanwälte für jedermann

Das ist nicht nur vorbildlich im Sinne der Unterstützung eines freien Internet für alle, sondern auch hilfreich für Gastronomen, die ihren Gästen gerne die Möglichkeit bieten wollen, mit ihren Mobilgeräten ins Internet zu kommen, aber Angst vor den Abmahnungen haben, die man sich da recht schnell einfangen kann.

Im Internet gibt es eine regelrechte Abmahnmafia, aber an die Daten von Freifunk-Nutzern kommen die nicht heran.

Kostenloses und risikofreies Internet für Schüler und Studenten

Auch unserem Nachwuchs hilft Freifunk, das knappe Taschengeld nicht in die Taschen gieriger Provider fließen zu lassen, wenn das noch knappere High-Speed-Volumen des Mobilvertrages am dritten Tag des Abrechnungszeitraums schon wieder erschöpft ist. Und sowas nennen die dann auch noch Flatrate – ein Etikettenschwindel par excellance.

Daß das auch nötig ist, kann man jeden Morgen vor 8 Uhr am Freifunkknoten der Firma LH-Computer sehen. Dort sind zu dieser Zeit in der Regel gut 70 Schüler aus den drei umliegenden Schulen über ihre Smartphones und Tablets mit dem Internet verbunden.

Lokale Politiker unterstützen Freifunk

Die große Politik des Bundes ist eher ein Freund von Abmahnanwälten und Netzprovidern, denn die schieben ja auch regelmäßig Parteispenden herüber. Und als Nebeneffekt kann man dann auch noch die Daten aller Leute ausspionieren, die sich im Internet bewegen, und damit sogar recht genaue Bewegungsprofile bilden – es sei denn, die Leute gehen über Freifunk ins Netz.

In der Lokalpolitik sieht das aber ganz anders aus. In Lüdinghausen haben sich alle relevanten Parteien von CDU über SPD und Grüne bis zur UWG für Freifunk ausgesprochen und insbesondere die gemeinsame Bürgermeisterkandidatin Doris Krüger hat sich zu einer regelrechten Freifunk-Aktivistin entwickelt und kümmert sich intensiv um die flächendeckende Erweiterung des Bürgernetzes.

In anderen Kommunen ist das übrigens ähnlich. Lokalpolitiker unterstützen Freifunk wegen des hohen Nutzens für Gewerbetreibende und Normalbürger.

Um aus einer Pressemitteilung der Grünen zu zitieren: „Freifunk steht für freie Kommunikation in digitalen Datennetzen. Frei bedeutet: Öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz der Gemeinschaft und unzensiert. Freifunk ist überparteilich!

Die eigenen Kinder sind mit Freifunk auch kein Risiko mehr

Ein Vater, der die erste Abmahnung über einige Hundert Euro (gelegentlich auch über 1.000 €) bekommen hat, weil sein Nachwuchs etwas im Internet falsch gemacht hat, wird sich schwarz ärgern, weil er nicht einmalig die 15 Euro für den kleinsten Freifunk-Router investiert hat und zum Selbstschutz dann nur über diesen Freifunk-Router ins Internet gegangen ist.

Falls dieser Artikel Sie überzeugt hat und Sie jetzt doch gerne Ihre Internetleitung über einen Freifunk-Router für das Bürgernetz mit den Menschen in Lüdinghausen teilen möchten: Ansprechpartner dafür ist der Freifunk-Aktivist Alexander Kallenbach.