Im Immoflash berichtet Gerhard Rodler, dass jede dritte Kirche oder Kapelle in Deutschland nicht mehr gebraucht wird.
Eine Chance für Immobiliendeveloper, die daraus Luxuswohnungen oder anderes machen. „The Allure of Frankfurt“ heißt beispielsweise eine Anlage in Frankfurt, in der keine Wohnung der anderen gleicht und jede mit besonderen architektonischen Details auf sich aufmerksam macht. Und: Das Gebäude war ursprünglich als Stift in Verwendung.
Neben der ehemaligen Kapelle kann man auch einen großen Saal mit alten Steinsäulen bewohnen oder ein Dachloft mit exklusivem Bellevue-Türmchen. Bis zu 14 Meter hohe Decken besitzt das Gebäude und entfaltet so ein großes Spektrum der Möglichkeiten: eine einzigartige Kombination aus Nostalgie und Moderne, dabei stilvoll und zeitgemäß.
Die Wohnungen an sich sind zwar für sich außergewöhnlich – dass kirchliche Immobilien einem neuen Zweck zugeführt werden ist gar nicht so selten. Im Gegenteil. Konfessionsübergreifend ist beinahe jedes dritte der rund 110.000 Kirchengebäude in Deutschland mit Verkauf, Umnutzung oder Abriss konfrontiert. Seit 2003 wurden allein in Berlin neun katholische Kirchen aufgegeben, und auch die evangelische Kirche ist auf der Suche nach neuen Nutzern für ihre großen Sakralbauten. Zum einen werden grundsätzlich immer weniger Kirchen gebraucht – weil eben immer weniger Gläubige auch in die Kirchen gehen – zum anderen benötigen die Kirchen allesamt mehr Geld als ihnen absehbar zur Verfügung steht. Eine entsprechende Nachnutzung der nicht mehr „betriebsnotwendigen“ Gebäude ist daher geboten.
Diese Entwicklung spiegelt nur die gesellschaftliche Entwicklung wieder. Weniger Christen, weniger Kirchen. Ein Resultat unserer Zeit.