Es ist wie ein Blitz. Dieser Moment, wenn die tollste Idee für eine neue Geschichte im Kopf entspringt. Manchmal ist ein Satz, der die Fantasie anregt. Ein anderes Mal ist es eine Person, die mich inspiriert. Sofort rattern die Gedanken los und bauen dieses kurze Blitzlicht zu einem Gerüst aus. Ich kann es kaum erwarten, mich hinzusetzen und mit dem Schreiben zu beginnen. Diese Geschichte muss einfach erzählt werden.
Dann gebe ich den Personen einen Lebenslauf, denke Tag und Nacht darüber nach, wie sie wohl sein mögen und was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie sind. Wie sehen sie aus? Wo arbeiten sie? Welche Menschen gibt es in ihrem Umfeld? Irgendwann steht das Konzept und endlich geht das Schreiben los. Die ersten Kapitel gehen gut von der Hand. Es macht Spaß.
Nach einiger Zeit aber wird es mühseliger. Die Handlungsstränge müssen sorgsam beobachtet werden. Die Zeitlinie wird komplexer. Profane Fragen über die logischen Zusammenhänge lassen den Spaß weniger und das Gefühl der Arbeit größer werden. Genauso plötzlich, wie einst die Idee zur Geschichte entstand, kommt der Zweifel. Passt dies alles, das ich mir mal ausgedacht habe? Trägt dieser einst so genial erschienene Gedanke eine Geschichte? Muss meine Figur wirklich diese Eigenschaft haben, die es mir jetzt an diesem Punkt so schwer macht, weiterzukommen? In irgendeinem Schreibratgeber habe ich mal gelesen, dass man immer bereit sein muss, alles bisher Geschriebene zu verwerfen. Ist dies nun der Moment, an dem ich alles verwerfen sollte?
Ich weiß nicht, wie oft ich im Zuge eines Schreibprojektes an diesen Punkt komme. Der Punkt, der darüber entscheidet, ob ich alles verwerfe oder irgendeinen Weg finde, wie ich den Knoten lösen könnte. Am Wochenende war wieder so ein Moment. Ich hatte so klar vor Augen, wie meine Geschichte weitergehen sollte. Ich saß wie immer in meinem Lieblingscafé, den Rechner vor mir, und wollte dies niederschreiben, als mich dieses Gefühl erfasste. Es passt nicht, sagte es mir. Irgendetwas passt nicht. Also nahm ich mir alle bisher geschriebenen Kapitel vor und las sie intensiv. Normalerweise lese ich sie dann laut, aber in einem Café ist dies nicht angebracht. Ich las also leise, aber so intensiv, wie ich nur konnte. Der Eindruck verfestigte sich, es passte nicht. Ich war verzweifelt. Immer und immer wieder ginge ich mein Konzept durch. Die Idee ist gut, festigte sich in mir. Aber wie sollte ich nur weiterkommen? Muss ich vielleicht doch ganz anders beginnen. Achtzig geschriebene Seiten verwerfen? Ich entschloss mich, den Gedanken eine Auszeit zu gönnen. Stattdessen griff ich zum Fahrrad und fuhr fast 50 Kilometer.
Man sagt ja, dass Bewegung zu neuen Gedanken führt. Es war, als ich die Sonne genießend durch einen kleinen Ort radelte. Die Gedanken an meine Geschichte waren weit weg. Wieder war es wie ein Blitz. Na klar! So geht es! Eine klitzekleine Wendung und alles passt nicht nur. Nein, es könnte besser gar nicht ausgedacht sein. Ich schaltete in den fünften Gang und radelte so schnell nach Hause, wie ich konnte.
Das neunte Kapitel ist fertig und es fühlt sich richtig gut an. Bis zum nächsten Zweifel.
Dann gebe ich den Personen einen Lebenslauf, denke Tag und Nacht darüber nach, wie sie wohl sein mögen und was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie sind. Wie sehen sie aus? Wo arbeiten sie? Welche Menschen gibt es in ihrem Umfeld? Irgendwann steht das Konzept und endlich geht das Schreiben los. Die ersten Kapitel gehen gut von der Hand. Es macht Spaß.
Quelle: kudumomo@Flickr
Nach einiger Zeit aber wird es mühseliger. Die Handlungsstränge müssen sorgsam beobachtet werden. Die Zeitlinie wird komplexer. Profane Fragen über die logischen Zusammenhänge lassen den Spaß weniger und das Gefühl der Arbeit größer werden. Genauso plötzlich, wie einst die Idee zur Geschichte entstand, kommt der Zweifel. Passt dies alles, das ich mir mal ausgedacht habe? Trägt dieser einst so genial erschienene Gedanke eine Geschichte? Muss meine Figur wirklich diese Eigenschaft haben, die es mir jetzt an diesem Punkt so schwer macht, weiterzukommen? In irgendeinem Schreibratgeber habe ich mal gelesen, dass man immer bereit sein muss, alles bisher Geschriebene zu verwerfen. Ist dies nun der Moment, an dem ich alles verwerfen sollte?
Ich weiß nicht, wie oft ich im Zuge eines Schreibprojektes an diesen Punkt komme. Der Punkt, der darüber entscheidet, ob ich alles verwerfe oder irgendeinen Weg finde, wie ich den Knoten lösen könnte. Am Wochenende war wieder so ein Moment. Ich hatte so klar vor Augen, wie meine Geschichte weitergehen sollte. Ich saß wie immer in meinem Lieblingscafé, den Rechner vor mir, und wollte dies niederschreiben, als mich dieses Gefühl erfasste. Es passt nicht, sagte es mir. Irgendetwas passt nicht. Also nahm ich mir alle bisher geschriebenen Kapitel vor und las sie intensiv. Normalerweise lese ich sie dann laut, aber in einem Café ist dies nicht angebracht. Ich las also leise, aber so intensiv, wie ich nur konnte. Der Eindruck verfestigte sich, es passte nicht. Ich war verzweifelt. Immer und immer wieder ginge ich mein Konzept durch. Die Idee ist gut, festigte sich in mir. Aber wie sollte ich nur weiterkommen? Muss ich vielleicht doch ganz anders beginnen. Achtzig geschriebene Seiten verwerfen? Ich entschloss mich, den Gedanken eine Auszeit zu gönnen. Stattdessen griff ich zum Fahrrad und fuhr fast 50 Kilometer.
Man sagt ja, dass Bewegung zu neuen Gedanken führt. Es war, als ich die Sonne genießend durch einen kleinen Ort radelte. Die Gedanken an meine Geschichte waren weit weg. Wieder war es wie ein Blitz. Na klar! So geht es! Eine klitzekleine Wendung und alles passt nicht nur. Nein, es könnte besser gar nicht ausgedacht sein. Ich schaltete in den fünften Gang und radelte so schnell nach Hause, wie ich konnte.
Das neunte Kapitel ist fertig und es fühlt sich richtig gut an. Bis zum nächsten Zweifel.