Heute bekam ich in Sachen Reha eine Art Zwischenbescheid der Deutschen Rentenversicherung. Drei Formulare lagen bei, die ich ausfüllen soll beziehungsweise mit meinen (ja, mit drei!) Fachmedizinern gemeinsam durcharbeiten muss. Und dann lag noch ein persönliches Anschreiben an eine meiner Ärztinnen bei, das ganz sicher nicht für meine Augen bestimmt war… Gefragt wurde dabei sehr offen nach meiner Prognose in Sachen (Über)Leben.
Den Medizinischen Dienst (MD), der für diese Recherche verantwortlich zeichnet, interessiert nicht nur, ob ich rein gesundheitlich noch so lange durchhalten werde, bis die Reha Wirkung gezeigt haben könnte, sondern auch, ob ich „suizidal“ sei. Hm… Suizidal? Wie wäre es denn, wenn Ihr mir noch eine Chance auf LEBEN geben würdet, bevor ich meine kränkliche Existenz wegen objektiver Perspektivlosigkeit (und nur dann würde ich es tun!) beenden darf? Was ich dann hoffentlich auch darf, denn das Recht auf Leben oder eben auch Sterben ist durchaus ein individuelles Grundrecht – wenngleich eines, das man den Menschen in Deutschland ungern zugesteht. Aber das ist ein anderes Thema und hat was mit Eigenverantwortung und Respekt vor eben dieser Eigenverantwortung zu tun.
Ich werde also das für Frau Dr. M. bestimmte Dokument bei ihr abgeben und mich mit ihr zusammen über den Faupax des Sachbearbeiters amüsieren. Und sie wird bestätigen… Ja, was eigentlich? Dass ich mich intensiv mit meiner Krankheit, dem Leben als solches und dem Tod auseinandergesetzt habe? Dass Freitod für mich eine echte Alternative darstellt, wenn Leben keine mehr ist? Sie diskutiert das Thema glücklicherweise so nüchtern wie ich. Und damit ist es keines mehr – bis zum Tag X. Möge er nicht so bald anstehen.