Im Zensus wurde auch nach der Religionszugehörigkeit gefragt

Der Zensus mit Stichtag 9. Mai 2011 hat viele demo­gra­phi­sche Daten kor­ri­giert, ins­be­son­dere auch die Angaben zu Wohnbevölkerung und zu in Deutschland leben­den Ausländern. Der Anteil von Ausländern an der Thüringer Wohnbevölkerung liegt bei nur 1,5 Prozent. Zensus – das bedeu­tet, daß es sich hier­bei um keine all­ge­meine Volkszählung han­delt. Sondern daß nur zehn Prozent befragt wor­den sind und daß die Ergebnisse die­ser Befragung auf die Gesamtbevölkerung „hoch­ge­rech­net“ wor­den sind. So kön­nen auch die ermit­tel­ten Daten durch­aus mit einer Fehlerquote behaf­tet sein. Im Zensus war auch nach der Religionszugehörigkeit der in Deutschland leben­den Menschen gefragt wor­den. Für Thüringen haben sich aus dem Zensus dies­be­züg­lich nach­ste­hende (hoch­ge­rech­nete) Daten erge­ben.

zensus2011

In Deutschland sol­len dem Zensus zufolge die Menschen zu 30,8 Prozent der römisch-katholischen Kirche und zu 30,3 Prozent den evangelisch-lutherischen Landeskirchen ange­hö­ren. 38,8 Prozent der Menschen sind reli­gi­ons­frei, gehö­ren ande­ren Kirchen und Religionsgemeinschaften an oder mach­ten keine Angaben (In der Statistik alle­samt unter „sons­tige” zusam­men­ge­faßt.).

Für Thüringen, wie für alle ande­ren ost­deut­schen Länder und Berlin (1), erge­ben sich hier­von deut­lich abwei­chende Zahlen. 7,9 Prozent der Thüringer gehö­ren der römisch-katholischen Kirche (im wei­te­ren nur katho­lisch genannt) an und 24,2 der evangelisch-lutherischen Kirche (im wei­te­ren nur evan­ge­lisch genannt), wäh­rend 68,0 Prozent der Menschen reli­gi­ons­frei oder ande­ren Glaubens sind oder hierzu keine Angaben mach­ten.

Im Thüringer Statistischen Jahrbuch für das Jahr 2011 wur­den hierzu fol­gende Angaben gemacht: Etwa zwei Drittel der Einwohner beken­nen sich heute zu kei­ner Religionsgemeinschaft. 2011 gehör­ten 22,8 % der evan­ge­li­schen Kirche an, der römisch-katholischen Kirche 8,0 %.

Der Katholiken-Anteil ist am höchs­ten im Eichsfeld-Kreis mit 69,5 Prozent, gefolgt vom Unstrut-Hainich-Kreis mit 16,1 Prozent und dem Wartburg-Kreis mit 9,1 Prozent. Der Katholiken-Anteil ist am nied­rigs­ten in den Landkreisen Hildburghausen, Altenburger Land und Saale-Holzland mit jeweils weni­ger als 2,5 Prozent.

Bemerkenswert ist, daß der Zensus die Aussagen des o.g. Statistischen Jahrbuches für das Eichsfeld deut­lich, und zwar in Bezug auf die Religiösen, nach unten kor­ri­giert hat: „Katholische Gegenden in Thüringen sind das Eichsfeld, wo laut Statistik 78,9 % Katholisch und 15,1 % Evangelisch sind”, hieß es bis dato regie­rungs­amt­lich.

Der Anteil der Evangelischen ist am höchs­ten im Kreis Schmalkalden-Meiningen mit 40,3 Prozent, gefolgt vom Kreis Hildburghausen mit 40,1 Prozent und dem Wartburg-Kreis mit 36,9 Prozent. Die nied­rigs­ten Werte wer­den für die kreis­freie Stadt Gera (9,8 %), den Eichsfeld-Kreis (11,2 %) und die kreis­freie Stadt Suhl (12,6 %) ver­mel­det.

Der kon­krete Anteil der Religionsfreien geht aus den ver­öf­fent­lich­ten Daten nicht her­vor, da diese Gruppe mit den Zahlen der Andersgläubigen und den­je­ni­gen „ohne Angaben” von der Statistik zusam­men­ge­faßt wor­den sind. Es ist aber anzu­neh­men, daß im Freistaat Thüringen die Zahl der unter „Sonstige” zusam­men­ge­faß­ten Menschen im wesent­li­chen deckungs­gleich mit der Zahl der Religionsfreien sein dürf­ten. Aus bis­he­ri­gen offi­ziö­sen Schätzungen geht her­vor, daß der Gesamtanteil aller Andersgläubigen, ein­schließ­lich der der christ­li­chen Freikirchen, in Thüringen nicht mehr als zwei Prozent aus­ma­chen soll. Daher wer­den nach­ste­hend für diese Bevölkerungsgruppe die Prozentsätze für „Sonstige” ange­ge­ben.

Der Anteil der reli­gi­ons­freien Menschen ist am höchs­ten in der kreis­freien Stadt Gera (87,6 %), gefolgt von der kreis­freien Stadt Suhl (84,9 %) und dem Kreis Altenburger Land (81,7 %). Am nied­rigs­ten liegt der Anteil reli­gi­ons­freier Menschen im Eichsfeld-Kreis mit nur 19,3 Prozent (damit aber fast drei­mal so hoch als bis­her regie­rungs­amt­lich ange­nom­men), gefolgt vom Wartburg-Kreis mit 54,0 Prozent und dem Unstrut-Hainich-Kreis mit 56,2 Prozent.

An die­ser Stelle sol­len auch die für den Freigeist wich­ti­gen Zahlen für die kreis­freie Stadt Weimar und den Kreis Weimarer-Land erwähnt wer­den.

Dem Zensus zufolge sind in Weimar 6,1 Prozent und im Weimarer Land 3,2 Prozent der Menschen Mitglied der katho­li­schen Kirche. Der evan­ge­li­schen Kirche gehö­ren in Weimar 20,3 Prozent und im Weimarer Land 23,9 Prozent der Menschen an. Religionsfrei, anders­gläu­big oder ohne Angabe sind in der Stadt Weimar 73,6 Prozent und im Weimarer Land 72,9 Prozent der Menschen.

(1) Für die Rubrik “Sonstige” hat der Zensus für diese Bundesländer fol­gende Daten ermit­telt:

Sachsen-Anhalt = 82,0 %
Mecklenburg-Vorpommern = 79,1 %
Brandenburg = 78,7 %
Sachsen = 75,4 %
Berlin = 69,0 % – Die bis­he­rige offi­zi­elle Statistik hat für Berlin rund 60 Prozent Religionsfreie, 7,2 % Muslime und 3,6 % Andersgläubige (ein­schließ­lich ande­rer christ­li­cher Konfessionen) aus­ge­wie­sen.

(Diese und alle ande­ren aus dem Zensus hoch­ge­rech­ne­ten Daten kön­nen unter www.zensus2011.de nach­ge­le­sen wer­den.)

 

Siegfried R. Krebs


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