In mehreren Regionen in Rheinland-Pfalz gehen die Brennholzvorräte zur Neige. Unter anderem melden die Forstämter im Rhein-Lahn-Kreis sowie in Rheinhessen deutlich reduzierte Brennholz-Reserven in den Wäldern. Das Heizen mit Holz bietet einfach viele Vorteile – noch.
Die Nachfrage ist nach Angaben der Forstämter in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Immer mehr Menschen würden ihre Häuser aus Kostengründen mit Holz heizen, statt mit Gas oder Öl. In Rheinhessen lasse man inzwischen Brennholz aus dem Donnersbergkreis oder dem Hunsrück anliefern, um den hohen Bedarf zu decken.
Heute werde dreimal mehr Brennholz verkauft als noch vor zehn Jahren, sagte Gerhard Hanke vom rheinhessischen Forstamt am Freitag. Das bereitet große Probleme. “Wir sind eine Region mit relativ wenig Wald”, so Hanke. Der Waldanteil in Rheinhessen beträgt fünf Prozent, im Landesdurchschnitt sind es dagegen 42 Prozent. “Gleichzeitig leben in unserer Region viele Menschen”, erklärte Hanke.
Mehr Bäume werden nicht gefällt
In den rheinhessischen Wäldern werden aber nur so viele Bäume gefällt, wie nachwachsen. “Wir übernutzen unseren Wald nicht”, machte Hanke deutlich. Dies sei ein wichtiges Prinzip der deutschen Forstwirtschaft.
Hanke geht davon aus, dass die Nachfrage weiter steigt. Denn das Heizen mit Holz habe viele Vorteile – vor allem finanzielle. Zudem werde die Natur entlastet. “Holz ist ein ökologischer Brennstoff, der vor der Haustür wächst. Er hat eine Menge Vorteile gegenüber Öl und Gas.”
Dank der großen Nachfrage verdienen die Forstämter gut. Die Zeiten, als die Förster das Brennholz verschenkten, sind längst vorbei. Eine Kofferraumladung Holz kostet derzeit etwa 100 Euro – Tendenz steigend.
Laut Statistischem Bundesamt wird immer weniger Energie für Heizungen und Warmwasser benötigt. Allerdings stieg die Nutzung erneuerbarer Energien zum Heizen von 2005 bis 2012 um 56,7 Prozent. Brennholz und Pellets machen wiederum 90 Prozent der erneuerbaren Heizenergie aus.
Quelle: SWR