Immer öfter lassen Menschen das Auto zuhause stehen und nutzen stattdessen Bus und Bahn, um von A nach B zu kommen. Die Zeiten, in denen das eigene Auto als zentrales Beförderungsmittel galt, scheinen zunehmend in die weite Vergangenheit zu rücken, denn in Deutschland ist man immer mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Im Handelsblatt spricht man von einem konstanten Wachstum der ÖPNV-Nutzung. Seit 2004 habe es 11,4 Milliarden Fahrten im Nahverkehr gegeben, davon seien 5,3 Milliarden Fahrten von Bussen, 4,1 Milliarden Fahrten auf Straßen, Stadt- und U-Bahnen und 2,7 Milliarden auf Schienen verrichtet worden.
Auch in einer Pressemitteilung des VDV wird deutlich: Gerade in Städten und Ballungsräumen verzichtet man bewusst auf den eigenen Pkw.
Lieber zum nächsten Bahnhof fahren als ins eigene Fahrzeug steigen? 10,4 Milliarden Menschen entschieden sich für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Eine gut besetzte S-Bahn, ein voller Bahnsteig -- eine Situation die viele schon erlebt haben, doch selbst dieser Gedanke scheint Menschen vor der Nutzung des Nahverkehrs nicht abzuschrecken. Ganz im Gegenteil, spricht man heute schon von einem Fahrgastrekord:
"2018 sind die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erneut gestiegen. Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 10,4 Milliarden Kunden Busse und Bahnen und sorgten damit im einundzwanzigsten Jahr hintereinander für ein Rekordergebnis bei den Verkehrsunternehmen. Der Fahrgastzuwachs fiel mit plus 0,6 Prozent allerdings deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor."
Der VDV Präsident Ingo Wortmann versteht die ÖPNV Bilanz als Erfolg, erkennt aber das Wachstum der Fahrgäste als Herausforderung, weil man längst anKapazitätsgrenzen stößt. Da die Fahrgastanzahl schneller als der Ausbau der Verkehrsmittel und -wege wächst, sei vorgesehen in mehr Personal, mehr Fahrzeuge und Instandhaltungskosten zu investieren.
Rund fünf Milliarden Euro seien erforderlich, um die Infrastrukturen des ÖPNV weiter zu modernisieren und auszubauen. Die direkte Finanzierung wird dabei vorrangig über die Fahrschein Einnahmen vorgenommen.
Aus diesem Grund erklärt Wortmann, sei eine Fahrpreissenkung zum jetzigen Zeitpunkt unpassend, da vorerst eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel und des Angebots angestrebt werden müsse, um die Masse an Fahrgästen befördern zu können. In diesem Jahr habe es eine eher leichte Preiserhöhung gegeben, da das Mobilitätsangebot weiterhin für alle Bürger finanziell tragbar bleiben soll. Momentan kostet ein Einzelticket durchschnittlich 2,65 € - ein Preis, den viele Bürger bereit sind zu zahlen. Welche Auswirkungen vergünstigte Fahrscheine haben können, zeigte sich am Zuwachs von Bahnreisen: Statistiken zufolge sei der Anstieg von 4,0 Prozent "Streckenerweiterungen und Sonderticket Aktionen" zuzuschreiben. Fest steht, dass der Trend sich immer weiter in die Richtung des öffentlichen Personenverkehrs entwickelt und man diesen durch zusätzliche Reize im Angebot motivieren kann.
- Jeder Bürger fährt jährlich 138-mal mit Bus oder Bahn
- 43 Prozent der ÖPNV-Kunden sind in den 20 größten deutschen Städten unterwegs
- Bus- und Bahnfahren liegt im Trend - weil das Nahverkehrsangebot sukzessive verbessert und ausgebaut wird
- schneller, effizienter, günstiger und umweltschonender als mit Bus und Bahn kann man in den Städten nicht unterwegs sein