Im staatlichen spanischen Radio- und Fernsehsender RTVE dürfen wieder öffentlich Stiere bekämpft und abgestochen werden. Der Verwaltungsrat der Sendeanstalt hat das “Verhaltensbuch” des Senders entsprechend geändert. Stierkämpfe waren 2006 aus dem Programm gestrichen worden. Seither stand im “Verhaltensbuch” unter der Rubrik “Gewalt gegen Tiere”: “RTVE wird keine Stierkämpfe mehr übertragen, da der Sendezeitpunkt sich mit dem geschützten Zeitraum zum Schutz der Kinder überschneidet”.
Der neue konservativen Regierung ist der Kinderschutz egal, wenn es um die “Fiesta Nacional” (das Nationalfest) geht. Da müssen die Kleinen eben auch mal so ein Gemetzel ertragen. Die Entscheidung wurde von den Verwaltungsräten, die von der Regierungspartei Partido Popular (PP) benannt worden waren, gegen die von den Sozialisten und von der katalanischen Partei ERC ernannten Verwaltungsräte beschlossen. Der Haupttreiber hinter dieser Entscheidung ist der Präsident des Senates, Pío García-Escudero. Er erklärte dem Radiosender COPE: “Wir haben immer befürwortet, dass der Schutz, die Förderung und Verbreitung des Festes eine spezielle Behandlung in den Kommunikationsmedien, insbesondere bei TVE (öffentliches spanisches Fernsehen) erfährt, sowohl in den Nachrichten als auch in speziellen Programmen wie der Wiederaufnahme der Übertragung von Stierkämpfen, die ein spezielles Interesse haben”.
Die PP legte bereits im vergangenen Jahr eine Gesetzesentwurf vor, der die Übertragung von 10 Stierkampfveranstaltungen im Jahr garantieren sollte. Die Tierschutzpartei PACMA, die bei den letzten Wahlen immerhin eine halbe Million Stimmen erhalten hatte, hat sich gegen den Beschluss des RTVE verwahrt. Auf ihrer Webseite erklärt die Partei: “Wir erleben einen neuen Schritt zurück. Die Übertragung von Stierkämpfen bedeutet ein Rückschritt, der sich negativ auf einen Teil der Bevölkerung, nämlich der der Minderjährigen, auswirken wird. Sie sollte man nicht einer kostenlosen und ungerechtfertigten Gewalt wie sie die Barbarei eines Stierkampfes darstellt, aussetzen.
Eine solche Entscheidung für das “Zurück” erregt die Gemüter auch in Spanien. Die Kommentare bei der der Zeitung “Publico” richten sich mehrheitlich gegen diese Entscheidung. Einige davon: “Um Stiere hin zu metzeln, dafür gibt es öffentliches Geld!”, “das ist das Spanien von anno dazumal: Weniger Wissenschaft, weniger Kultur, mehr Streit, weniger Demokratie … dafür mehr Stierkämpfe!”, “macht es Vergnügen zu sehen wie die Stiere leiden im Namen der “Kunst”?”. Dies zeigt, dass weite Teile der Bevölkerung vom Bild des alten Spanien abgerückt sind. Es gibt mehr Fortschritt als die Ewig-Gestrigen der Partido Popular wahrhaben wollen.
Siehe auch:
Katalonien's Stiere können aufatmen
Die Toreros sind sauer
Frankreich erklärt Stiere töten zum Kulturerbe
Informationsquelle
Las corridas de toros vuelven a TVE – Público
Der neue konservativen Regierung ist der Kinderschutz egal, wenn es um die “Fiesta Nacional” (das Nationalfest) geht. Da müssen die Kleinen eben auch mal so ein Gemetzel ertragen. Die Entscheidung wurde von den Verwaltungsräten, die von der Regierungspartei Partido Popular (PP) benannt worden waren, gegen die von den Sozialisten und von der katalanischen Partei ERC ernannten Verwaltungsräte beschlossen. Der Haupttreiber hinter dieser Entscheidung ist der Präsident des Senates, Pío García-Escudero. Er erklärte dem Radiosender COPE: “Wir haben immer befürwortet, dass der Schutz, die Förderung und Verbreitung des Festes eine spezielle Behandlung in den Kommunikationsmedien, insbesondere bei TVE (öffentliches spanisches Fernsehen) erfährt, sowohl in den Nachrichten als auch in speziellen Programmen wie der Wiederaufnahme der Übertragung von Stierkämpfen, die ein spezielles Interesse haben”.
Die PP legte bereits im vergangenen Jahr eine Gesetzesentwurf vor, der die Übertragung von 10 Stierkampfveranstaltungen im Jahr garantieren sollte. Die Tierschutzpartei PACMA, die bei den letzten Wahlen immerhin eine halbe Million Stimmen erhalten hatte, hat sich gegen den Beschluss des RTVE verwahrt. Auf ihrer Webseite erklärt die Partei: “Wir erleben einen neuen Schritt zurück. Die Übertragung von Stierkämpfen bedeutet ein Rückschritt, der sich negativ auf einen Teil der Bevölkerung, nämlich der der Minderjährigen, auswirken wird. Sie sollte man nicht einer kostenlosen und ungerechtfertigten Gewalt wie sie die Barbarei eines Stierkampfes darstellt, aussetzen.
Eine solche Entscheidung für das “Zurück” erregt die Gemüter auch in Spanien. Die Kommentare bei der der Zeitung “Publico” richten sich mehrheitlich gegen diese Entscheidung. Einige davon: “Um Stiere hin zu metzeln, dafür gibt es öffentliches Geld!”, “das ist das Spanien von anno dazumal: Weniger Wissenschaft, weniger Kultur, mehr Streit, weniger Demokratie … dafür mehr Stierkämpfe!”, “macht es Vergnügen zu sehen wie die Stiere leiden im Namen der “Kunst”?”. Dies zeigt, dass weite Teile der Bevölkerung vom Bild des alten Spanien abgerückt sind. Es gibt mehr Fortschritt als die Ewig-Gestrigen der Partido Popular wahrhaben wollen.
Siehe auch:
Katalonien's Stiere können aufatmen
Die Toreros sind sauer
Frankreich erklärt Stiere töten zum Kulturerbe
Informationsquelle
Las corridas de toros vuelven a TVE – Público